Schon in den ersten drei Quartalen 2020 hatte es international 274 Transaktionen im Bereich der Insurtech gegeben. Dabei seien knapp 5,01 Milliarden US-Dollar in die jungen Unternehmen gepumpt worden. Während die ersten sechs Monate des Jahres mit einem Volumen von 2,47 Milliarden US-Dollar ein eher schwächerer Zeitraum für Insurtech-Deals war, konnte das dritte Quartal mit gut 2,54 Milliarden US-Dollar an Investitionen den Durchschnitt wieder nach oben schrauben.

Anzeige

Für das vierte Quartal 2020 vermeldet die Unternehmensberatung Willis Towers Watson nun wieder ein sehr gutes Bild. So habe es zwischen Oktober und Dezember 2020 weltweit 103 Transaktionen in diesem Bereich gegeben und damit genau eine weniger als im dritten Quartal des Jahres. Bei den gezählten Finanzierungs-Runden seien in Summe 2,1 Milliarden US-Dollar in die jungen Marktteilnehmer geflossen.

Dabei wurden die Zahlen vor allem durch sechs größere Finanzierungsrunden getragen. Denn die Unternehmen Hippo, Unqork, Waterdrop, Oscar Health, Bind Benefits und Newfront Insurance sammelten jeweils über 100 Millionen US-Dollar ein. Diese sechs Later-Stage-Finanzierungen hätten rund 1,1 Milliarden US-Dollar eingebracht und machten damit über 50 Prozent der Investitionen aus. Zudem hatte es in Summe sechs weitere Deals mit einer Finanzierungssumme von über 40 Millionen US-Dollar gegeben.

Große Investments bringen Rekordsumme

In Summe seien in diesem Jahr knapp 7,11 Milliarden US-Dollar in Insurtechs investiert worden. Damit konnten trotz der aktuell sehr schwierigen weltwirtschaftlichen Lage die Rekordzahlen aus dem Vorjahr geknackt werden. Zum Vergleich: Im kompletten Jahr 2019 waren 6,35 Milliarden US-Dollar in Insurtechs geflossen. Wobei vor allem das letzte Quartal 2019 mit einem Gesamtvolumen von fast zwei Milliarden US-Dollar herausgestochen hatte.

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Gesamtinvestitionen 2020 um zwölf Prozent und die Anzahl der Transaktionen um 20 Prozent. Vor allem die letzten beiden Quartale haben für das neue Rekordjahr gesorgt. Denn knapp 4,64 Milliarden US-Dollar seien von Juli bis Dezember in die Kriegskassen der Insurtechs gespült worden.

„Nach dem verhaltenen Start in das Jahr 2020 sind dies beeindruckende Zahlen“, sagt Niki Winter, Digitalisierungsexperte bei Willis Towers Watson. „2020 zeigte sich ein anhaltender Trend zur Konzentration: Die Hälfte des weltweiten Investitionsvolumens des Jahres ist auf 17 Transaktionen (fünf Prozent aller Finanzierungen) mit lediglich 14 Insurtechs zurückzuführen.“

Anzeige

Seit 2013 sei die Zahl der InsurTech-Investitionen auf insgesamt 1.685 angestiegen. Davon hätten 1.061 Finanzierungsrunden im Bereich der Sachversicherungen stattgefunden. Im Lebens- und Krankversicherungsbereich seien es immerhin noch 624 Transaktionen gewesen.

Anzeige