Die Allianz hat ihre Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2020 veröffentlicht. Obwohl die COVID-19-Krise eine der stärksten wirtschaftlichen und finanziellen Marktturbulenzen verursachte, ist die Gruppe bisher recht erfolgreich durch die Krise gekommen und liefert im dritten Quartal 2020 rückläufig aber durchaus solide Ergebnisse.

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„In einem Umfeld, das weiterhin herausfordernd bleibt, haben wir solide Ergebnisse erzielt. Nicht nur unsere Finanzzahlen in diesem Quartal bewiesen Widerstandsfähigkeit, auch haben wir auf die volle Unterstützung unserer engagierten Mitarbeiter in der ganzen Welt zählen können.”, sagte Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE. „Deshalb sind wir zuversichtlich, die COVID-19-Krise gut zu bewältigen und gleichzeitig eine noch stärkere Allianz zum Wohle aller Stakeholder aufzubauen.”

Dennoch gab es einen Einbruch bei den Umsatzzahlen in allen Sparten. So sanken die Einnahmen in den vergangenen drei Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent auf 31,4 Milliarden Euro. Gleichzeitig sei das operative Ergebnis im dritten Quartal um 2,6 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro gesunken. Trotzdem konnte der Umsatz für die ersten neun Monate des Jahres fast auf dem Vorjahresniveau von 106,9 Milliarden Euro gehalten werden. Denn der Münchener Konzern liegt lediglich 1,9 Prozent oder gut zwei Milliarden Euro unter dem Wert aus 2019. Parallel dazu fiel das operative Ergebnis um 14,6 Prozent auf 7,8 (9,1) Milliarden Euro. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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Eigentlich war ein Gewinnziel von zehn bis zwölf Milliarden Euro für dieses Jahr geplant. Durch die Belastungen aus COVID-19 in Höhe von 1,3 Milliarden Euro dürfte der Versicherungsriese im besten Fall im unteren Bereich des Zielkorridors landen.

Lebensversicherung macht Gewinn

Der Umsatz im Bereich Leben/Kranken ging von Januar bis September 2020 um 5,0 Prozent zurück und liegt nun bei 53,1 Milliarden Euro. Gleichzeitig sank das operative Ergebnis in diesem Segment im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2019 um knapp 14,9 Prozent und liegt nun bei 2,93 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte das operative Erebnis in Quartal drei aber um 3,4 Prozent (1,12 Milliarden Euro) nach oben gehievt werden.

„Die Qualität unseres Geschäfts ist nach wie vor hoch – der steigende Anteil an Lebensversicherungsprodukten in unseren bevorzugten Produktkategorien hat dazu beigetragen, den Einfluss niedrigerer Zinssätze auf die Neugeschäftsmarge auszugleichen“, sagte Giulio Terzariol, Finanzvorstand der Allianz SE. „Wir arbeiten kontinuierlich an der Innovation unserer Produktpalette, mit dem Ziel eines attraktiven Wertversprechens für unsere Kunden und um eine solide operative Ertragskraft unseres Geschäftsbereichs Lebens- und Krankenversicherung sicherzustellen.”, ergänzte Terzariol.

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Die guten Zahlen seien vor allem auf eine verbesserte Marge aus Kapitalanlagen in den Vereinigten Staaten und in der Asien-Pazifik-Regionurückzuführen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Solvency-II-Kapitalquote stieg von 187 Prozent um fünf Punkte auf nun 192 Prozent. Ende 2019 hatte der Wert sogar noch bei 212 Prozent gelegen.

Allianz-Zahlen in der Übersicht:

  • Operatives Ergebnis liegt bei 2,9 Milliarden Euro
  • Umsatz sinkt um 6,1 Prozent auf 31,4 Milliarden Euro
  • Solvency-II-Kapitalquote klettert von 187 Prozent auf 192 Prozent
  • Im Bereich Leben/Kranken steigt das operative Ergebnis um 3,4 Prozent
  • Die Schaden-Kosten-Quote liegt bei 94,5 Prozent.

Die Komposit-Sparten verloren beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahres-Quartal um gut 300 Millionen Euro oder 1,8 Prozent zu. Damit habe dieser Bereich 12,9 Milliarden Euro eingenommen. In den ersten neun Monaten des Jahres sind es in Summe sogar 46,7 Milliarden Euro Einnahmen und damit 1,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Dafür ist auch in diesem Bereich das operative Ergebnis gefallen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal seien 32 Millionen Euro weniger Gewinn eingefahren worden. Das ist ein Minus von 2,4 Prozent. In den ersten neun Monaten 2020 habe das operative Ergebnis bei 3,49 Milliarden Euro gelegen. Im Vergleich zu 2019 ist das ein Minus von 16,6 Prozent. Derweil ist die Schaden-Kosten-Quote von Juli bis September von 96,7 Prozent auf 94,5 Prozent gesunken.

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Im Bereich der Kapitalanlagen vermeldet der Konzern ebenfalls robuste Zahlen. Demnach wuchs das operative Ergebnis von Januar bis September um 2,2 Prozent und liegt nun bei 1,996 Milliarden Euro. Auch die operativen Erträge stiegen im gleichen Zeitraum an und liegen nun bei 5,3 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 2,2 Prozent. Das für Dritte verwaltete Vermögen erhöhte sich im dritten Quartal 2020 um 12 Milliarden Euro auf 1.670 Milliarden Euro. Das gesamte verwaltete Vermögen stieg auf 2.271 Milliarden Euro.

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