Digitale Produktentwicklung

Vorweg: Die Produktneuerungen bei Versicherern sind in den letzten Jahren überschaubar. Es gab wenig Innovationen bei den etablierten Größen, denn einfach ein beliebiges Produkt als digitale Variante anzubieten, ist keine Innovation. Das innovative Potential bei Versicherungslösungen liegt darin, sie als kundenzentrierten Produkte, anhand der vorliegenden Daten zu gestalten. Doch der Markt wird nach wie vor von einem „One-fits-most-Prinzip“ dominiert.

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An diesem Punkt greift die Digitalisierung in die Produktentwicklung ein. Plattformlösungen machen es möglich, dass Produktideen entwickelt und ohne großen Arbeitsaufwand individualisiert werden können. Der Zuschnitt eines Produkts auf eine bestimmte Zielgruppe kostet nur einen Bruchteil von früherem Aufwand und Zeit. Für die meisten Versicherer bedeutet dieser Prozess immer noch einen deutlich zu hohem Arbeitsaufwand, der sich nicht rechnet. Konträr dazu stehen Insurtechs, die zu solchen Lösungen technisch fähig sind und die aufgrund des Volumens dieses Marktabschnitts nicht nur eine Berechtigung darin sehen, sondern hier die Zukunft des Marktes verorten. Das sich diese Vorteile langsam auch in der Versicherungsbranche durchsetzen, zeigt sich daran, dass ca. 30% der Versicherer bereits ein digitales Produkt anbieten.

Potentiale digitaler Produkte

Das große Potential der Digitalisierung in Hinblick auf Versicherungslösungen liegt darin, dass Produkte, die zwar Potential versprachen, aber in der Entwicklung, Tarifierung, Vertrieb zu aufwendig waren, jetzt umgesetzt werden können. Ein Beispiel sind hier sicherlich Tierkrankenversicherungen. Das Potential am Markt ist riesig, weil sowohl Babyboomer als auch Millennials bereit sind, in die medizinische Versorgung ihres Haustiers zu investieren. War die Umsetzung aufgrund der genannten Probleme bislang viel zu schwierig, ist das mittels moderner Technik kein Problem mehr.

Das Potential von einer solchen Versicherungslösung entfaltet sich für Versicherer und Makler gleichermaßen, wenn erkannt wird, dass Ein- und Ausschlüsse nach Wunsch umgesetzt werden können. Will ein Makler zum Beispiel keine Listenhunde in seinem Angebot haben, kann das Produkt sofort angepasst werden. Gleiches gilt für einen Versicherer, der erkannt hat, dass er für seine Zielgruppe die Kosten für einen Hundetherapeuten abgedeckt haben will. Dies kann sofort – innerhalb von Minuten – umgesetzt werden.

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Natürlich erfindet auch eine Tierkrankenversicherung das Rad nicht neu. Doch gerade mit einem solchen Produkt, lässt sich eine Umsatzsteigerung generieren, wenn das Potential als optimales Nachverkaufsprodukt erkannt wird. Wenn dann noch die Integration in das Backend übernommen und ein White-Label-Front-End von einem Insurtech bereitgehalten wird, dann lassen sich nicht nur monetäre Werte erzielen, sondern die Kundenbindung und -loyalität gezielt verstärken.

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