Seit Januar 2009 gilt die allgemeine Krankenversicherungspflicht in Deutschland. Seither müssen sich alle Bundesbürger krankenversichern. Dennoch waren 2011 rund 128.000 Personen ohne Krankenversicherung. Die Zahlen basieren auf den Werten des im Mikrozensus erhobenen Zusatzprogramms „Angaben zur Krankenversicherung“. Allerdings wird dieser Part der größten Haushaltsbefragung in Deutschland und Europa nur alle vier Jahre abgefragt. In der Auswertung aus dem Jahr 2015 sank die Zahl der Personen ohne Krankenversicherung um rund 49.000 auf 79.000 Personen.

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In der Auswertung des Jahres 2019 waren es nun deutlich mehr Menschen ohne Krankenversicherungsschutz. So kletterte die Zahl von 79.000 auf 143.000. Davon kommen knapp 117.000 Personen aus den alten und rund 26.000 Personen aus den neuen Bundesländern. Die Mehrheit der Nichtversicherten ist männlich (rund 89.000). Das geht aus Zahlen des Mikrozensus zur Krankenversicherung hervor, die das statistische Bundesamt veröffentlicht hat.

PKV-Notlagentarif wird weiter auf hohem Niveau genutzt

Dafür ist die Zahl der privat Krankenversicherten, die im Notlagentarif versichert sind. Waren im Jahr der Einführung 2013 noch 93.600 Menschen in diesen Tarifen versichert, so stieg deren Zahl im Jahr 2017 auf 106.200. Im vergangenen Jahr war die Zahl erneut rückläufig. So waren laut PKV-Rechenschaftsbericht Ende 2019 immerhin noch 97.100 Personen versichert. Das ist ein Minus von gut fünf Prozent.

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Der Notlagentarif wurde 2013 eingeführt und soll privat Krankenversicherten helfen, die ihre Beiträge aktuell nicht mehr bedienen und mit Zahlungen im Verzug sind. Die Versicherten haben hier nur Anrecht auf eine Notfallversorgung, etwa bei akuten Schmerzen und Schwangerschaft. Sie zahlen aber auch einen verminderten Beitrag von rund 100 Euro im Monat. Versicherte können den Notlagentarif in Anspruch nehmen, wenn sie mit Beitragszahlungen mindestens zwei Monate in Verzug sind.

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