Im Mai 2019 hatten die Pensionskassen Caritas und Kölner Pensionskasse einem Sanierungsplan angestossen. Diese sahen drastische Leistungseinschnitte für viele Versicherte vor. Wie drastisch die Finanzsituation der Unternehmen war, zeigt sich daran, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beiden Pensionskassen das Neugeschäft verbot. Nach Einschätzung der Finanzaufsicht verfügten die Pensionskassen nicht über genug Eigenkapital, um langfristig die Renten der Versicherten zu garantieren. Beide Kassen mussten daraufhin einen Sanierungsplan vorlegen — der zunächst von der BaFin als unzureichend zurückgewiesen wurde. Ein Neugeschäfts-Verbot war die Folge.

Anzeige

Die Pensionskassen waren aber nicht nur aufgrund des Niedrigzinses in Schieflage geraten. Beide Kassen hätten „die lang anhaltende Niedrigzinsphase und die steigenden Lebenserwartungen in ihren Berechnungen zu wenig berücksichtigt. Zudem hatte sie Fehler in der Tarifkalkulation gemacht, die zu hohe Leistungsversprechen zum Ergebnis hatten. Dies führte zu einem Fehlbetrag in der Bilanz 2017.“

Im Rahmen eines Sanierungsplans waren daraufhin Leistungskürzungen beschlossen worden. Im Schnitt sollten die rund 55.000 Rentner und Anwärter fast 20 Prozent (bzw. 12 Prozent) weniger Rente akzeptieren. Während den Rentnern ihre Betriebsrente ab dem 1. Januar 2020 gekürzt worden war, mussten Anwärter eine Kürzung der Anwartschaft rückwirkend zum 1. Januar 2018 hinnehmen. Aber nicht nur Rentner und Anwärter mussten für die Fehler der Vergangenheit bluten. Von den Einschnitten sind auch die mithaftenden Arbeitgeber betroffen. Im Falle der Caritas sind das die katholischen Kirchen und angeschlossene Hilfsorganisationen. Sie müssen die Fehlbeträge ausgleichen. Oder wie es im Bürokratiesprech heißt: Die Mitarbeiter haben einen "Leistungsverschaffungsanspruch auf die volle von Ihnen zugesagte Versorgungsleistung gegen sie als Arbeitgeber", so heißt es im Pressetext der Kassen.

Nach einem Jahr scheinen die harten Einschnitte bereits zu greifen. Denn die Pensionskasse der Caritas im Geschäftsjahr 2019 einen Jahresüberschuss 5,4 Millionen Euro erzielt. 2018 waren es lediglich 522.000 Euro. Auch die Kölner Pensionskasse hat das vergangene Geschäftsjahr mit positven Zahlen beendet. So habe das versicherungstechnische Ergebnis im Jahr 2019 knapp 16,85 Millionen Euro betragen(2018 343.000 Euro). Der Versichertenbestand verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 743 Personen auf 30.810 Versicherte. Gleichzeitig seien die Beitragseinnahmen um 14,39 Prozent auf 18,77 Millionen Euro zurückgegangen.

Anzeige

„Das gute Geschäftsergebnis des Jahres 2019 zeigt, dass die Pensionskassemit den Sanierungsbeschlüssen den richtigen Weg eingeschlagen hat“, sagt Olaf Keese, Vorstandsvorsitzender der Kölner Pensionskasse VVaG. Künftig werde sich die Pensionskasse auf die Betreuung der Mitglieder und Versicherten konzentrieren. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Anzeige