Seit 2015 verleiht der Bund der Versicherten den „Versicherungskäse des Jahres“. Vergleichbar mit der „Goldenen Himbeere“ für den schlechtesten Film des Jahres, der als Gegenpart der begehrten Oscar-Verleihung anzusehen ist, handelt es sich bei der vom Verbraucherverband verliehenen Auszeichnung eher um einen Schmähpreis. Im Fokus der Kritik stehen im Regelfall Produkte, die lückenhafte und nicht nachvollziehbare Leistungen hätten. Auch zu hohe Beiträge oder ein zweifelhafter Nutzen seien laut BdV Kriterien für eine Nomierung angesetzt würden.

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In den vergangenen Jahren hatten die Allianz in Partnerschaft mit dem deutschen Serienmeister Bayern München sowie die Versicherer Axa, Ideal und Liechtenstein Life die Siege eingeheimst. Zur sechsten Verleihung waren in diesem Jahr die Versicherer Ergo, LV1871 und die BD24 Berlin Direkt nominiert.

Im Jahr 2020 darf sich das Produkt „MeinPlan Kids“ der LV1871 mit dem Preis „Versicherungskäse des Jahres“ schmücken. Ob sich der Versicherer über die Auszeichnung freuen wird, ist aber fragwürdig. Laut Jury sei das Produkt eben keine moderne Sparlösung, sondern "eine ungeförderte fondsgebundene Rentenversicherung - mit den bekannten Nachteilen wie mangelnde Transparenz und hohe Kosten". So sei ein Fondssparplan bei einer Bank oder Fondsgesellschaft "nicht nur weitaus flexibler, sondern auch sehr viel kostengünstiger", urteilten die Verbraucherschützer. Zudem bezweifelte die Jury, ob sich die Leistungen der zusätzlich wählbaren Versicherungsbausteine lohnen würden. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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Die Jury für den "Versicherungskäse des Jahres" bestand in diesem Jahr aus Kerstin Becker-Eiselen (Verbraucherzentrale Hamburg), Edda Castelló (Expertin), Barbara Sternberger-Frey (Redaktionsbüro Sternberger-Frey), Rechtsanwalt Achim Tiffe und Dirk Ulbricht (Volkswirt und Mitglied des BdV).

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