Richard Renner: Hier gibt es keine allgemeingültige Aussage. Je nach firmeninternen Bestimmungen oder Regulierungsanforderungen eignen sich bestimmte Plattformen mehr oder weniger für eine Firma. Grundsätzlich gilt, dass alle europäischen Anbieter die Standards für die EU-DSGVO erfüllen müssen und somit einsetzbar sind. US-Anbieter sollten nur genutzt werden, wenn sie ein Privacy-Shield-Zertifikat nachweisen können.

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Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Gewerbekunden nun infolge der Coronakrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten und auch den Versicherungsbeitrag vorübergehend nicht bezahlen können. Kommen Sie hier Kunden entgegen, zum Beispiel mit einem Aufschub der Beiträge?


 Da wir kein Versicherungsunternehmen sind führt ein Zahlungsverzug der monatlichen Gebühr für die Plattform sukzessive zu einer Einstellung der Leistungen. Bisher hatten wir allerdings keine Ausfälle oder krisenbedingte Kündigungen zu verzeichnen. In bestimmten Härtefällen hätten wir natürlich die Möglichkeit zur Kulanz und wir wollen die Cybersicherheit unserer Kunden auch nicht aufs Spiel setzen.

Viele Start-Ups werden nun auch Probleme bekommen, sich über Wasser zu halten. Haben Sie Tipps, was Start-ups nun tun können, um nun nicht unter die Räder zu kommen?

Die Finanzierung ist die größte Herausforderung für ein Startup und genau hier trennt sich aktuell die Spreu vom Weizen. Tendenziell haben Geschäftsmodelle mit Track-Record eine größere Chance auf Investorengelder. Durch den Digitalisierungs-Schub, den wir gerade erleben, sind Startups aus dem Tech- und Digital-Bereich klar im Vorteil.


Wird aus Ihrer Sicht die Coronakrise den Markt für Cyberversicherungen und -dienstleistungen ändern? Wie?

Cyber ist ab sofort kein Trendthema mehr – es gehört jetzt zum Standard! Die Digitalisierung ist zwangsweise in jedem Unternehmen angekommen. Nur rund 46 Prozent der Unternehmen sind technisch dazu in der Lage, ihre Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten zu lassen, so eine Studie des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW). Sie alle tragen also ein signifikantes Risiko Opfer eines Cyberangriffs zu werden. Spätestens sollte das Bewusstsein da sein für Cybergefahren, deren Vermeidung und die Absicherung gegen die Folgen eines Cybervorfalls. Versicherungsvermittler- und Makler sollten dieses Zeitfenster nutzen und aktiv zur Aufklärung über Cybergefahren beitragen!

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Die Fragen stellte Mirko Wenig

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