Telematiktarife in der Kfz-Versicherung haben es in Deutschland schwer und bleiben weiterhin ein Nischenthema. Das zeigt auch eine Auswertung des Online-Portals „Finanztip“. So hätten 2019 lediglich rund 300.000 Kunden einen solchen Tarif genutzt. Auch die Zahl der Anbieter verkleinerte sich von elf auf neun Versicherer. 2017 waren es noch 14 Anbieter.

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Nun kommt der Versicherer Ergo mit einer Telematik-Lösung auf den Markt. Das kommt nicht ganz überraschend. Denn Deutschland-Chef Joachim Kassow hatte bereits im April 2018 die Chance der Digitalisierung hervorgehoben. Dadurch seien unter anderem auch neue und individuellere Tarife möglich, „weil mit Big Data immer neue Informationen in die Kalkulation einfließen können“, erklärte Kassow mit Blick zum Beispiel auf Telematik- und Pay-as-you-live-Tarife. Bei diesen Versicherungen kann der Kunde auf Prämienrabatte oder Boni hoffen, wenn er in der Kfz-Versicherung eine vorsichtige Fahrweise nachweist oder in der Krankenversicherung eine gesunde Lebensweise. Bedingung ist jeweis, dass er sensible Daten an den Versicherer weitergibt.

Die neue Telematik-Option hat der Düsseldorfer Versicherer zusammen mit dem US-amerikanischen Start-up The Floow gebaut. Das neue Angebot trägt den Namen "Safe Drive" und soll junge Versicherungsnehmer unter 25 Jahren angesprechen. Diese sollen beim Start einen Sofortrabatt von zehn Prozent erhalten. Im besten Fall sei eine Ersparnis von bis zu 30 Prozent möglich. Die Fahrweise werde via Smartphone-App aufgezeichnet und ausgewertet. Dazu seien innerhalb eines Versicherungsjahres mindestens 5.000 Fahrkilometer notwendig.

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„Wir sehen Safe Drive als Chance, die Attraktivität der Versicherungsprodukte von Ergo zu steigern und jungen Fahrern die Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um auf der Straße sicherer zu werden und die Versicherungsprämien zu senken“, sagte Frank Mauelshagen, Leiter von Motor Private Kunden bei Ergo.

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