Im Januar hatte der Düsseldorfer Henkel-Konzern, der unter anderem Marken wie Persil, Spee und Schwarzkopf anbietet, seinen Mitarbeitern eine Absicherung im Bereich der Pflegeversicherung an die Hand geben. Dazu hatte das börsennotierte Unternehmen gemeinsam mit der IG BCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) im Rahmen eines Sozialpartnermodells eine betriebliche Pflegezusatzversicherung gebaut. Die betriebliche Zusatzversicherung kam aus dem Haus der DFV Deutsche Familienversicherung.

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Genau jenes Angebot, dass eine Basisabsicherung für die Mitarbeiter beinhaltet, soll nun das Vorbild für eine große Branchenlösung sein. Dazu haben sich die drei Versicherer R+V Krankenversicherung, die DFV Deutsche Familienversicherung und die Barmenia Krankenversicherung zu einem Konsortium zusammengeschlossen.

Während der Wiesbadener Versicherer R+V Krankenversicherung AG mit einem Anteil von 45 Prozent als geschäftsführender Konsortialführer auftritt, werde der Frankfurter Versicherer DFV mit 35 Prozent beteiligt und ebenfalls als Konsortialführer auftreten. Gleichzeitig werde sich das Team um DFV-Chef Stefan Knoll um das Produkt sowie die Bestandsführung kümmern. Der Wuppertaler Versicherer Barmenia sei lediglich mit 20 Prozent am Konsortium beteiligt.

Gemeinsam solle eine arbeitgeberfinanzierte tarifliche Pflegevorsorge angeboten werden. Die Pflegezusatzversicherung "CareFlex Chemie" solle ab 1. Juli 2021 für alle Tarifbeschäftigten der Chemie- und Pharmaindustrie gelten. Darauf haben sich die Gewerkschaft IG BCE und der Arbeitgeberverband BAVC geeinigt und dies in ihrem aktuellen Tarifvertrag festgehalten. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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Demnach sollen die rund 435.000 Tarifbeschäftigten in der chemischen Industrie in Deutschland bald eine arbeitgeberfinanzierte Pflegevorsorge erhalten. Außertariflich Beschäftigte der Branche könnten ebenfalls das Angebot nutzen, wenn ihr Arbeitgeber dies vereinbare. Analog zum Henkel-Produkt solle das Angebot eine Basisabsicherung für die Mitarbeiter darstellen. Der Schutz könne jedoch aufgestockt werden. Auch Familienangehörige wie etwa Lebenspartner, Kinder, Eltern und Schwiegereltern könnten mitversichert werden, heißt es weiter. Überdies würde der Versicherer im Rahmen des Gruppenvertrags auf Gesundheitsprüfungen und Wartezeiten verzichten.

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