Mit blumigen Sprüchen wie "Die neue Art der Kfz-Versicherung" und "Einfach. Fair. Verständlich." möchte ein neues Vergleichsportal im Kampf um Kunden punkten. Denn seit vergangener Woche ist das Finanzportal "Joonko" freigeschaltet und steht damit ab sofort im direkten Wettbewerb mit Platzhirsch Check24 sowie den anderen Online-Vergleichern um Verivox & Co.

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Aufmunitioniert wurde das Baby aus dem Haus der Fintech-Schmiede Finleap von zwei prominenten Geldgebern. Denn Chinas Versicherungsriese Ping An und das Fintech Raisin haben in einer Finanzierungsrunde mehr als zehn Millionen Euro in das Finanzportal gepumpt. Die Geldspritze könnte vor allem an der Marketing-Front helfen. Denn bereits in den letzten Wochen wurde in verschiedenen sozialen Netzwerken wie etwa Facebook regelmäßig Werbung geschaltet. Ob diese Bemühungen reichen, um die Wettbewerber ernsthaft zu bedrängen, bleibt jedoch abzuwarten.

An einem Punkt will sich der neue Marktteilnehmer jedoch bewusst von der Konkurrenz abheben. So will das Portal nicht primär den Preis der Produkte in den Mittelpunkt der Suche stellen, sondern das so genannte Best-Match-Prinzip anwenden. Damit solle Verbrauchern geholfen werden, das Produkt zu finden, das am Besten zu ihren individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen passt. Im Resultat sollen Verbraucher das für ihn optimale Produkt zum besten Preis angeboten bekommen. Dazu seien die Fragen zur Ermittlung des passendes Tarifs deutlich eingedampft worden. Während Wettbewerber teilweise bis zu 54 notwendige Eingaben erforderten, möchte Joonko lediglich 22 Angaben verarbeiten.

Ein zweiter Unterschied zu den bestehenden Online-Maklern ist die Finanzierung. Während Check24 & Co. auf Einmalprovisionen bei jedem neuen Abschluss setzten, bekomme die Finleap-Tochter laufende Provisionen für die Vermittlung von Kfz-Policen. "Dies stellt die Neutralität von Joonko sicher, da es keinen monetären Anreiz gibt, den Kunden in jedem Jahr zu einem Versicherungswechsel zu drängen, obwohl er aus Verbrauchersicht keinen Mehrwert bietet.", heißt es dazu in einer Pressemitteilung.

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Aktuell laufe das Portal in einer Betaversion. Dabei ginge es darum Feedback von Kunden zu bekommen. Ziel sei es für die Hochphase der Wechselsaison in der zweiten Novemberhälfte fit zu sein. Aktuell arbeite das junge Unternehmen auch noch an der Marktabdeckung. Zwar seien derzeit bereits 24 Versicherer im Vergleich vertreten. Die Branchenriesen Huk-Coburg und Allianz fehlten jedoch, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Im kommenden Jahr will das neue Portal neben Autoversicherungen weitere Produkte in den Vergleich aufnehmen.

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