Wachstumsmotor „Cyber"

Wie aber will die Branche wachsen? Und in welchem Produkt wittert sie hierfür das große Potenzial? Top-Wachstumsstrategien kombinieren Altes mit Neuem. Denn Wachstum soll erreicht werden durch „Verbesserung der Servicequalität“ – 76 Prozent der Befragten entscheiden sich für diese Antwort als Wachstumsstrategie. Für den Service freilich spielen Prozesse der Digitalisierung wie Cloud-Lösungen eine zentrale Rolle. Ebenfalls 76 Prozent setzen zudem auf den Gewinn von Neukunden. 72 Prozent sehen in Innovationen bei Produkten und Services hohes Wachstumspotenzial.

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Auf welchen Produkten liegen hierfür die größten Hoffnungen in den nächsten fünf Jahren? Die meisten Befragten antworteten für die Cyber-Security-Versicherungen – 41 Prozent sehen in diesen Produkten einen Wachstums-Motor. "Produktbündelungen" nach Themen sowie auch "komplett digitale Produkte" halten 39 Prozent der Befragten für aussichtsreich: diese Antwortmöglichkeiten teilen sich die zweite Stufe des Siegertreppchens. Auf Rang drei der Antworten stehen Assistance-Produkte. 37 Prozent der Befragten sehen für diese Produkte Wachstumspotenzial.

Insurtechs werden zu Partnern und Plattformen

Und wie steht die Branche zu den Insurtechs, die neue digitale Lösungen für den Versicherungsbereich entwickeln, damit aber auch Versicherern und Vermittlern Konkurrenz machen? Folgt man dem Vorwort zum aktuellen Kompass, lässt sich eine solche Konkurrenz eigentlich gar nicht mehr mit großer Selbstverständlichkeit behaupten. Denn immer mehr Insurtechs übernehmen die Funktion einer Plattform für Versicherer und Vermittler, zudem nimmt ebenfalls die Zusammenarbeit traditioneller Versicherer mit den jungen Unternehmen zu. Und doch: Antworten der Studie werfen gegenüber solchen Tatsachen ein widersprüchliches Bild.

Zwar: Immerhin 40 Prozent der Befragten werten eine Zusammenarbeit mit Insurtechs als „nützlich“. Und doch legt die Umfrage zugleich nahe: Statt als Partner oder Plattform werden Insurtechs noch immer als Konkurrenz wahrgenommen, sogar mit zunehmender Intensität. Werten doch 59 Prozent der Befragten Insurtechs aktuell als „große Herausforderung“ – der Prozentwert für diese Antwortmöglichkeit lag vor zwei Jahren (und damit im vorhergehenden Kompass) hingegen bei nur 42 Prozent.

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Hintergrund:

Der „Branchenkompass Insurance 2019“ wurde in zwei Schritten erstellt, um aufzuzeigen, welchen Weg die Branche aus Sicht der Führungskräfte geht: Auf Initiative der Beratungsgesellschaft Sopra Steria und der F.A.Z.-Verlagsgruppe diskutierten Fach- und Führungskräfte der Versicherungsbranche in einem Think Tank die Trends und Herausforderungen der Branche. Auf Basis der Diskussionen wurden sodann Fragen entwickelt, die in einem zweiten Schritt einhundert Führungskräften aus der Versicherungsbranche für Online-Interviews vorgelegt wurden. Von den Befragten kamen 66 Personen aus Versicherungsgesellschaften – laut Angabe des Instituts handelte es sich um Vorstände, Geschäftsleiter, Bereichs- und Abteilungsleiter. Außerdem wurden 34 Personen aus Versicherungsvermittlungsunternehmen befragt. Ausgewählte Ergebnisse sind online verfügbar. Zudem kann die Studie kostenpflichtig bei der Beratungsgesellschaft bestellt werden.

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