Die Talanx-Gruppe hat angekündigt, dass sich ab dem Jahr 2038 keine Kohlekraftwerke und -minen mehr im Bestand befinden. Die Versicherungsgruppe wolle damit den Zielen des Pariser Klimaabkommens unterstützen.

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Das Bekenntnis zu mehr Umweltschutz bedeutet freilich nicht, dass die Hannoveraner sich sofort von der Kohle trennen. Vielmehr verfolgt der Versicherer eine Strategie der kleinen Schritte. Bis zum Jahr 2038 sollen kohlebasierte Geschäftsmodelle im Kundenportfolio in der Versicherung und in der Anlage der Versichertengelder schrittweise auslaufen.

So würden beispielsweise in der Versicherungstechnik ab sofort grundsätzlich keine Risiken bei neu geplanten Kohlekraftwerken und -minen gezeichnet. Allerdings folgt auch gleich eine Einschränkung. Denn in Staaten, in denen der Anteil von Kohle im Energiemix besonders hoch sei und in denen kein ausreichender Zugang zu alternativen Energien bestünde, werde der Konzern weiter auf Kohle setzen. Dies solle jedoch nur in Einzelfällen und nach Prüfung der technischen Standards geschehen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Bei den Kapitalanlagen solle weiterhin nur in Unternehmen inverstiert werden, bei denen der kohlebasierte Umsatz unter 25 Prozent liegt. Zudem solle vermehrt Geld in erneuerbare Energien und klimafreundliche Technologien gesteckt werden. Nach Unternehmensangaben seien bereits mehr als 1,3 Milliarden Euro in erneuerbare Energien wie etwa Wind und Solar direkt investiert.

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Die Umweltschützer von Urgewald begrüßten den Schritt grundsätzlich. Schließlich sei dies ein überfälliger Schritt. Allerdings erntete der Talanx-Plan auch Kritik. „Talanx und Hannover Re halten sich über Ausnahmen aber große Hintertüren zur Unterstützung von Kohle offen. An der Auslegung ihrer Regeln wird sich zeigen, wie ernst es ihnen mit dem Klimaschutz ist.“, monierte Regine Richter, Energie-Campaignerin bei urgewald.

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