Im November 2017 hatte die Allianz angekündigt den größten Kreditversicherer der Welt aufkaufen zu wollen. Zu diesem Zeitpunkt hielt der Versicherungsriese bereits rund 63 Prozent der Aktien am französischen Unternehmen, der besonders durch die sogenannten Hermesbürgschaften bekannt wurde. Inzwischen wurde die Übernahme komplett abgeschlossen und Euler Hermes von der Börse genommen.

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Bereits damals war laut über eine große Fusion im Hause der Allianz spekuliert worden. Anno 2019 wird es anscheinend deutlich konkreter. Denn der Münchener Konzern hat die Unternehmensberatung Oliver Wyman beauftragt, etwaige Möglichkeiten für eine Fusion der Töchter Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) und Euler Hermes auszuloten. Bis zur Mitte des Jahres solle der Plan stehen.

Insgesamt könnte eine Fusion durchaus Sinn ergeben. Schließlich könnte die neue Gesellschaft deutlich schlanker aufgestellt werden. Dadurch könnten Kosten eingespart werden. Zudem könnten Kunden eine größere Produktpalette aus einer Hand angeboten werden. Wie die Allianz-internen Liaison jedoch aussehen wird, ist aktuell noch komplett offen.

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Während AGCS mit einem Umsatz von 8,2 Milliarden Euro und 4.400 Mitarbeitern daherkommt, kann der Kreditversicherer Euler Hermes einen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro und 5.800 Mitarbeiter vorweisen. Die AGCS gilt derzeit als ein Sorgenkind der Gruppe. Zwar konnte die Schaden-Kosten-Quote im vergangenen Jahr von 105,2 Prozent auf 101,5 Prozent gesenkt werden. Dennoch gibt der Industrieversicherer noch mehr Geld aus, als er einnimmt. Eins dürfte für die angepeilte Fusion klar sein: Wenn Kosten eingespart werden sollen, muss an vielen Schrauben gedreht werden. Eine davon könnte ein sozialverträglicher Stellenabbau sein. Denn eine Zusammenlegung beider Unternehmen würde auch 10.200 Mitarbeiter unter einem Dach vereinen.

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