Vor knapp 16 Jahren hatte die Bundesregierung die Idee der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) angestossen. Damals anno 2003 wurde auch das Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung gesetzlich festgezurrt. Der Start war ursprünglich für 2006 geplant. Inzwischen ziert die Krankenkarte ein Passbild und speichert Daten wie etwa Namen des Versicherten, dessen Anschrift und dessen Krankenversicherten-Nummer.

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Inzwischen haben sich diverse Versicherer und Krankenkassen dem Thema angenommen. Bereits Anfang Mai 2016 war der Versicherer Axa mit dem Online-Portal „Meine Gesundheit“ gestartet. Seither werden Ärzten, Patienten und der Versicherer enger miteinander verbunden. Zu den Dienstleistungen gehören unter anderem die papierlose Abrechnung sowie die Möglichkeit einer Direktüberweisung.

Im Juni 2018 startete das Berliner Start-Up Vivy eine weitere Gesundheits-App. Diese trägt den Namen "elektronische Gesundheitsakte" und soll bald die gesetzlichen Standards erfüllen, die bis 2021 eingezogen werden. Insgesamt 14 gesetzliche (GKV) und zwei private Krankenversicherungen (PKV) waren von Beginn an dabei. Zu den Krankenversicherern zählten die Allianz und die Barmenia. Bei den gesetzlichen Krankenkassen waren unter anderem die DAK-Gesundheit, die Innungskrankenkassen IKK classic, IKK Nord, IKK Südwest sowie mehrere Betriebskrankenkassen an Bord.

17,7 Millionen Versicherte können Gesundheits-App nutzen

Seit einigen Tagen sollen nun die Versicherten von sieben Krankenkassen und zwei privaten Krankenversicherern die neue Gesundheits-App nutzen können. Zu den Krankenversicherern zählen die Gothaer und die SDK. Zur Riege der gesetzlichen Krankenkassen zählen unter anderem die Audi BKK, BAHN-BKK, BKK VBU, energie-BKK, BKK Miele, Wieland BKK sowie die BKK Voralb. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor. Mittlerweile können die Versicherten von 21 gesetzliche Krankenkassen und vier private Krankenversicherungen die App nutzen. In Summe sollen damit rund 17,7 Millionen Versicherte ihre persönlichen Gesundheitsdaten digital verwal­ten können. Das sind knapp 4,2 Millionen Versicherte mehr als zum Start der Gesundheitsplattform.

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Bei der Gesundheits-App aus dem Hause Vivy sollen die persönlichen Gesundheitsdaten den Versicherten online zugänglich gemacht werden. Zu den gespeicherten Informationen sollen unter anderem Arztbriefe, Befunde, Laborwerte, Medikationspläne, Notfalldaten und Impf-Informationen gehören. Dafür sollen Patienten mit Praxen, Laboren, Krankenhäusern sowie den jeweiligen Krankenkassen und -versicherungen verbunden werden. Für Versicherte soll die App kostenfrei bleiben. Ebenfalls könnten Nutzer selbst entscheiden, welche Informationen sie in der App speichern und an wen sie diese weitergeben möchten. Überdies sei die App auch von unabhängigen Unternehmen wie ePrivacy und dem TÜV Rheinland als sichere Plattform eingestuft worden.

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