Trotz einer weit schlechteren Combined Ratio der kleineren Tochtergesellschaft für 2017 – die 119,62 Prozent der HUK24 heben sich eher negativ von den 89,00 Prozent der HUK-Coburg-Rechtsschutz ab – macht das kleinere Unternehmen der Konkurrenz bei anderen Kennzahlen einiges vor. So präsentiert man mit 7,64 Prozent die beste Betriebsquote des gesamten Marktes für 2017, der Durchschnitt aller Versicherer liegt bei 28,23 Prozent. Auch hat die HUK24 das dickste Polster für zukünftige Verpflichtungen auf der Passivseite: Mit einer Rückstellungsquote von 307,66 Prozent der verbuchten Bruttoprämien ist die HUK24 auch in diesem Ranking des Branchenmonitors nicht zu schlagen.

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Plus und Minus bei Prämieneinnahmen und Vertragszahlen

Trotz schlechter Combined Ratio freuen sich vier der sechs "Schaden-Kosten-Sorgenkinder" über steigende Prämieneinnahmen (brutto) für das Jahr 2017:

  • Die Concordia konnte ihre verbuchten Bruttoprämien von 96,99 Mio. Euro für 2016 auf 109,80 Mio. Euro für 2017 steigern, die DEVK Rechtsschutz vermehrte ihre Prämieneinnahmen von 140,67 Mio. Euro auf 151,64 Mio. Euro.
  • Von 174,53 Mio. Euro auf 175,82 Mio. Euro verbesserte die DEURAG Rechtsschutz ihre Bruttoeinkünfte aus Prämien, die HUK24 ließ den Betrag von 16,15 Mio. Euro auf 17,22 Mio. Euro klettern.
  • Einen Rückgang der Einnahmen verzeichneten hingegen die Ideal (von 5,30 Mio. Euro für 2016 auf 5,24 Mio. Euro für 2017) sowie die Neue Rechtsschutz (von 98,30 Mio. Euro auf 96,83 Mio. Euro). Besonders bitter: Zusammen mit der DEVK Rechtsschutz müssen Ideal und Neue Rechtsschutz außerdem zunehmende Schadenaufwendungen pro Versicherungsvertrag erdulden: die Schadenaufwendungen der Neuen Rechtsschutz kletterten von 137,55 Euro pro Vertrag für 2016 auf 174,75 Euro pro Vertrag für 2017, die Schadenaufwendungen für die Ideal verteuerten sich von 218,47 Euro pro Vertrag auf 249,42 Euro pro Vertrag – kein anderer Versicherer ist gezwungen, so viel Geld pro Versicherungsvertrag aufzuwenden wie die Ideal.
  • Gestiegen sind auch die durchschnittlichen Schadenaufwendungen für die DEVK Rechtsschutz: 2016 betrugen sie 125,31 Euro pro Vertrag und erhöhten sich 2017 auf 130,99 Euro. Bei den anderen drei Versicherern blieben die Aufwendungen annähernd gleich oder verbesserten sich.

Blick auf die Entwicklung der Vertragszahlen

Bei der Nachfrage müssen drei der „Versicherer in den roten Zahlen“ gleichzeitig negative Zuwachsraten in Kauf nehmen. Drei Versicherer indes steigerten die Anzahl der gehaltenen Versicherungsverträge zwischen 2016 und 2017:

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  • Mehr Verträge als im Vorjahr schaffte die Concordia (2016 hielt man 421.488 Verträge, 2017 hielt man 428.604 Verträge), die DEVK Rechtsschutz (2016 hielt man 893.999 Verträge, 2017 hielt man 921.965 Verträge) sowie die HUK24 (2016 hielt man 119.749 Verträge, 2017 erhöhte man auf 128.550 Verträge).
  • Einen Rückgang der Nachfrage zwischen 2016 und 2017 nahm andererseits die DEURAG Rechtsschutz in Kauf (von 1.218.523 Rechtsschutzverträgen auf 1.200.354 Verträge) sowie auch die Neue Rechtsschutz (von 450.660 auf 413.724 Verträge) und die Ideal (von 36.376 Verträgen auf 34.665 Verträge).

Hintergrundinformationen: der „Branchenmonitor Rechtsschutzversicherung 2015-2017“


Ausgewertet wurden für den „Branchenmonitor Rechtsschutzversicherung 2015-2017“ BaFin-Berichte der Jahre 2015-2017 sowie das Statistische Jahrbuch 2018 des Branchenverbandes GDV, ebenso verschiedene Daten aus den Jahresabschlüssen der Versicherer. Der Monitor deckt 28 Versicherer und damit mehr als 95 Prozent des Rechtsschutzmarktes ab und kann kostenpflichtig auf der Webseite der V.E.R.S. Leipzig GmbH bestellt werden.

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