Der Hype um Insurtechs hält weiter an. Allein in die Insurtech-Szene Deutschland zählte Ende 2017 immerhin 110 Anbieter. Das geht aus dem „Insurtech-Radar 2017“ hervor, einer Studie, die der Lebensversicherungs-Zweitmarkt-Anbieter Policen Direkt gemeinsam mit der Strategieberatung Oliver Wyman vorgelegt hat.

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Bei der Finanzierung setzen viele Insurtechs auf externe Geldgeber. Dies sind in der Regel Risikokapital-Fonds und Versicherer. So hatte beispielsweise der Online-Versicherungsmakler Clark im April 2018 knapp 29 Millionen Dollar von Investoren eingesammelt. Die Investoren waren hauptsächlich Risikokapitalgeber. Sinnbildlich für den Part der Versicherer stehen die Investitionen der Allianz sowie der Signal Iduna. Während der Münchener Versicherer seine Beteiligung am Insurtech Simplesurance erhöhte, hat der Dortmunder Versicherer Signal Iduna im Juli 2017 Geld in den FinTech-Brutkasten FinLeap gepumpt.

Für die Versicherer sind die Investitionen nahezu lebensnotwendig. Schließlich müssen Kosten in vielen Bereichen gespart werden. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Vertriebskosten, Schadenbearbeitung und Underwriting. Dabei soll die Insurtech-Riege helfen und Arbeitsschritte vereinfachen. Herzlich willkommen sind auch neue Möglichkeiten für den Verkauf oder neue Produktlösungen.

71 Insurtech-Transaktionen im zweiten Quartal 2018

Schon im ersten Quartal 2018 hatte es international 66 Transaktionen im Bereich Insurtech gegeben. Dabei seien 724 Millionen US-Dollar in die jungen Unternehmen gepumpt worden. Immerhin hätten sieben Finanzierungs-Runden sogar einen Wert von über 30 Millionen Dollar gehabt. Für das zweite Quartal vermeldet die Unternehmensberatung Willis Towers Watson erneut ein Rekordhoch bei der Anzahl der Investitionen in Insurtechs. So habe es zwischen April und Juni 2018 weltweit 71 Transaktionen in diesem Bereich gegeben. Bei den gezählten Finanzierungs-Runden seien in Summe 579 Millionen US-Dollar in die jungen Marktteilnehmer geflossen. Damit habe das Volumen der Investitionen 20 Prozent unter dem Wert des ersten Quartals gelegen.

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Seit 2012 sei die Zahl der InsurTech-Investitionen von 53 auf insgesamt 840 angestiegen. Davon hätten 460 Finanzierungsrunden im Bereich der Sachversicherungen stattgefunden. im Lebens- und Krankversicherungsbereich seien es immerhin noch 380 Transaktionen gewesen. Dafür wurde in diesem Segment mehr Geld investiert als bei Sach-Insurtechs. Demnach liege das aktuelle Investitionsvolumen in Startups mit Bezug zu Lebens- und Krankversicherungen bei über fünf Milliarden US-Dollar. Bei den Finanzierungsrunden im Bereich der Sachversicherungen seien dagegen nur 4,2 Milliarden US-Dollar geflossen.

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