Die Generali ist mit Prämieneinnahmen von 16,2 Millionen Euro zweitgrößter Erstversicherer auf dem deutschen Markt – und damit ein wichtiger Arbeitgeber. 12.400 Mitarbeiter beschäftigt der Versicherer in Deutschland nach eigenen Angaben. Doch im Zuge eines Konzernumbaus werden hunderte Arbeitsplätze im Innendienst wegfallen.

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Der Versicherer verhandelt derzeit mit seinem Betriebsrat, wie der Abbau der nicht mehr benötigten Arbeitsplätze in der Praxis ablaufen soll. Und widerspricht nun Medienberichten, wonach diese Gespräche zuletzt ins Stocken geraten seien. In wichtigen Punkten habe man sich mit den Arbeitnehmervertretern bereits einigen können, sagte Stefan Göbel, Leiter der Unternehmenskommunikation, dem Branchenportal „Versicherungswirtschaft heute“.

Standortgarantien für Hamburg, Aachen, München

Konkret geht es um hunderte Arbeitsplätze im Innendienst, die überflüssig werden, wenn der gesamte Ausschließlichkeitsvertrieb der Generali sich der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) anschließt. Dies ist geplant, da der Versicherer sein Leben-Geschäft deutlich zurechtstutzen will. Bis spätestens zum Ende des zweiten Quartals 2018 soll demnach das Neugeschäft der Konzerntochter Generali Leben eingestellt werden.

Göbel betonte nun, dass die Gespräche mit dem Betriebsrat in vollem Gange seien und noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden. Aber in wichtigen Punkten habe man sich bereits einigen können. So solle es an den zentralen Standorten Hamburg, München und Aachen keine Betriebsschließungen geben. Man habe hier mit dem Innendienst eine sozialverträgliche Standort- und Beschäftigungsgarantie vereinbart.

Sowohl Arbeitgeber und Betriebsrat zeigen sich zuversichtlich, dass der Konzernumbau ohne betriebsbedingte Kündigungen funktionieren kann. Betriebsrats-Chef Karl-Rupert Hasenkopf hatte bereits den "Aachener Nachrichten" berichtet, dass bis zum Jahr 2023 circa 800 Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheiden werden, weil sie in den Ruhestand wechseln oder nur befristete Verträge haben. Allerdings hatte die Generali gegenüber dem Versicherungsboten betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen (der Versicherungsbote berichtete).

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Der Versicherer will sein Lebensversicherungs-Geschäft in Deutschland neu ausrichten und doppelte Strukturen abbauen. Das Leben-Geschäft der Generali soll demnach durch die bisherige AachenMünchener betrieben werden, die künftig ihren Markennamen verlieren wird. Auch die Dialog und der Direktversicherer Cosmos sollen weiterhin Lebensversicherungen der Generali verkaufen. Bereits seit 2016 hat der Konzern in Deutschland rund 1.200 Arbeitsplätze abgebaut.

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