Erst musste der VGH vor einem Jahr 18,5 Millionen Euro als Entschädigung nach einem Brand im bayerischen Hofweinzier an die Wiesenhof-Gruppe zahlen, berichtet der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Nach dem Brand im niedersächsischen Lohne ist der VGH wiederum gefordert: Rund 21 Millionen Euro betrage der aktuelle Schaden. Versicherer HDI hat laut NDR noch größere Summen zu ersetzen; Zahlen meldet der Sender nicht.

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Ein Unternehmenssprecher des VGH habe gegenüber dem NDR angekündigt, der Versicherer werde „die Geschäftsbeziehungen mit Wiesenhof beenden“ und für das Unternehmen in Zukunft keine Risiken mehr zeichnen. Den Gesamtschaden nach dem Brand in Lohne am 25. März beziffert der NDR auf rund 300 Millionen Euro, inklusive Produktionsausfall und Folgekosten. Diese Dimension habe das Versichererkonsortium von Wiesenhof geschätzt.

Wiesenhof: Zwei Mal Personalabbau nach zwei Bränden

Wie es am abgebrannten Standort Lohne für die Beschäftigten weitergeht, darüber verhandle die PHW-Gruppe (Eigner von Wiesenhof) derzeit mit dem Betriebsrat. Bisher hatte das Werk den Angaben zufolge 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 450 mit Werkverträgen oder als Leiharbeiter. Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) meldet, das Unternehmen wolle 523 Kräfte entlassen: "Diese Zahl haben wir schriftlich", hat NGG-Sekretär Matthias Brümmer laut NDR-Bericht gesagt.

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Ähnlich war das Personal von Wiesenhof im bayerischen Hofweinzier strukturiert, berichtet der Bayerische Rundfunk (BR). Vor dem Brand dort vor einem Jahr bestand die Stammbelegschaft aus 550 Mitarbeitern (plus 250 Leiharbeiter). Von der Stammmannschaft habe Wiesenhof nach dem Brand 230 Leuten gekündigt. Im Fall Lohne streitet die Gewerkschaft NGG zurzeit mit dem Unternehmen um Einblick in die Betriebsunterbrechungs-Versicherung (der Versicherungsbote berichtete).

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