Dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GdV) zufolge konnten die deutschen Schaden- und Unfallversicherer im Jahr 2015 über 300 Millionen Verträge verbuchen, über ein Drittel entfällt dabei auf die KfZ-Versicherung. Die Agenda des Kongresses spiegelt damit die Bedeutung der Veränderungen in der größten Versicherungssparte, dem Kompositgeschäft, wider. So greifen die Fachbeiträge des Pfades »Mobilität« Themen wie „Vernetzte Autos“, „e-Call“ und „fahrzeugübergreifende Mobilitätskonzepte“ auf. Vorträge zum Dienstleistermanagement, innovativen Ansätzen im Personenschadenmanagement, technischen Möglichkeiten der Betrugserkennung oder auch zu den Herausforderungen des Klimawandels für die Versicherer runden das Themenspektrum ab. In der Speakers' Corner wird dem Besucher der Blick über den Tellerrand ermöglicht. Die Versicherungsforen Leipzig GmbH sind Veranstalter dieser Messe. Den Angeboten zu branchenübergreifenden Themen wie Smart-Home-Lösungen und kommunale Mobilitätskonzepte geht die Überlegung voraus, den Versicherer zum Quer- und Vordenken zu animieren.

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Leipzig als Tagungsort gut geeignet

„Das schöne ist, man trifft Dienstleister und damit auch alte Kollegen“, berichtet Joachim-Georg Hoog von der KRAVAG-Allgemeine Versicherungs-AG. Darüber hinaus empfindet er Leipzig als schöne Stadt und geeignet für so einen Kongress. An den Ständen der Aussteller, überwiegend Dienstleister für die Versicherungsbranche, können sich die Teilnehmer austauschen. Grundthesen des Kongresses waren: Es geht noch Kunden-zentrierter, die Digitalisierung führt zu Kreativität und Lösungsorientierung und die größte Ineffizienz in der Versicherungswirtschaft ist nach wie vor die Kundenschnittstelle. „Wir müssen uns als Versicherungswirtschaft aufstellen, was wir sind, nämlich als Problemlöser,“ benennt Markus Rosenbaum, Geschäftsführer der Versicherungsforen Leipzig, das Defizit aus seiner Sicht.

„Digitalisierung heißt Automatisierung - und alles was man automatisieren kann, wird man auch automatisieren.“

Wird über Digitalisierung in der Branche nicht schon zu viel geredet? Auch diese Veranstaltung komme nicht ohne dieses Thema aus, befand Rosenbaum. In Zukunft werde man noch mehr automatisieren, unter anderem, da der Kostendruck steige. Folglich sei das Ende der Digitalisierungsdebatte noch nicht in Sicht. Er ist sich nicht sicher, ob die Tragweite des Themas schon weitläufig in der Versicherungsbranche angekommen sei. Man spreche nicht umsonst von einer digitalen Revolution. Revolution - Diesen Begriff solle man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Rosenbaum ist sich auch sicher, dass entweder die InsurTechs die Versicherungsbranche neu erfinden oder sich die Versicherungsbranche selbst neu erfindet, mehr Möglichkeiten gäbe es nicht.

112 Aussteller aus dem Bereich Schadensmanagement und Assistance

78 Versicherungsunternehmen nehmen am Kongress teil. Von den 50 größten Versicherern in Deutschland sind 45 in Leipzig vertreten. Besonders freut sich Rosenbaum über die knapp 500 Teilnehmer aus den Versicherungsunternehmen. Das sei bei einer Messe, bei der es in erster Linie um die 112 Aussteller gehe, gar nicht so einfach, so Rosenbaum.

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Man habe den Fokus erweitert, indem man im Programm besonders die Zielgruppe der Versicherungsvermitler- und makler abdecken wollte. Inzwischen streue der Kongress auch europaweites Interesse, zu Gast seien Unternehmen aus 13 europäischen Ländern. Erstmalig können Besucher an Guided Tours teilnehmen. Eine eigens für die Veranstaltung gemachte Applikation ermöglicht es den Teilnehmern, den Messetag individuell mobil durchzuplanen.

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