INFINUS Tochter Ecoconsort

Rund 3.740 Gläubiger der insolventen Ecoconsort AG (Tochter der Infinus) haben in den vergangenen Tagen eine erste Abschlagsverteilung von 5,8 Prozent erhalten; zwei Jahre nach der Razzia der Staatsanwaltschaft, die das Ende der Infinus-Gruppe besiegelte. Man geht beim Insolvenzverwalter davon aus, dass es am Ende insgesamt 15% des ehemaligen Anlagebetrages werden könnten. Das berichten jedenfalls Focus und Fonds professionell online. Diese 5,8% wären etwas mehr, als von Insolvenzverwalter Frank-Rüdiger Scheffler von der Kanzlei Tiefenbacher aus Dresden bereits im Juni 2015 in Aussicht gestellt wurde.

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Allerdings schrauben die Insolvenzverwalter die Erwartungen auf weitere schnelle und abschließende Lösungen herunter. "Da es sich um einen ausgesprochen komplexen Fall handelt, kann die Bearbeitung der Insolvenzverfahren jeweils bis zu zehn Jahre in Anspruch nehmen", teilte die Kanzlei mit.

Ecoconsort Anleger erhalten erste Zahlung

Zahlungen aus der Insolvenzmasse aus dem direkten Infinus-Kreis erfolgten hingegen nach Informationen des Versicherungsbote an die Anleger noch nicht, denn die Zahlung an Anleger der Ecoconsort soll die erste Gläubiger-Auszahlung in einem Infinus-Insolvenzverfahren überhaupt sein. Andere Anleger warten daher noch immer auf Geld.

INFINUS Schaden rund 2.000.000.000 Euro

Als ursprüngliche Anlagesumme sind verschiedene Zahlen zu hören und zu lesen. Laut Insolvenzverwalter soll es sich jedoch um eine Summe von rund zwei Milliarden Euro handeln, die von mehr als 35.000 Anlegern vornehmlich in unsichere Genussrechte und Nachrangdarlehen investiert wurden. Versicherungsbote berichtete darüber.

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INFINUS-Schneeballsystem par excellence

Die zuständige Dresdener Staatsanwaltschaft Dresden geht nach wie vor davon aus, dass es sich bei der Infinus-Gruppe um eines der größten Schneeballsysteme in der Geschichte Deutschlands handelt. Am 07.07.2015 hatte die Staatsanwaltschaft unter Aktenzeichen 100 Js 7387/12 gegen sechs mutmaßliche Hauptverantwortliche der INFINUS-Firmengruppe Anklage erhoben. Dem 53 Jahre alten Gründer und Chef der Firmengruppe sowie fünf weiteren Beschuldigten mit Leitungs- und/oder Kontrollaufgaben innerhalb der Firmengruppe wird gewerbsmäßiger Betrug im besonders schweren Fall und Kapitalanlagebetrug laut Strafgesetzbuch zur Last gelegt. Dabei bezieht sich die Staatsanwaltschaft nicht einmal auf die volle Schadensumme.

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