Fahrradfahren wird in Deutschland immer beliebter – auch Diebe schätzen das sehr. Am Tatort Münster ermittelt Fernsehkommissar Thiel ja gelegentlich neben Mordtätern außerdem den Dieb seines Dienstfahrrads. Im Film ist das, wenn Thiel zu Fuß Raddiebe jagt, buchstäblich ein Running Gag. Die Münsteraner Radler im wirklichen Leben hingegen können über abgängige Räder nur wenig lachen. Zu oft verschwindet ihr Rad in fremde Hände. So steht es im aktuellen „Risikoatlas – Haus und Wohnen“ der Generali.

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Risikoort Stadt

Fahrraddiebe bevölkern bevorzugt Städte, heißt es im Risikoatlas, und entziehen den Radlern dort ihre Gefährte. Hierzu schreibt die Generali in einer Pressmitteilung: „Durchschnittlich werde jedem zwölften Deutschen innerhalb von zehn Jahren das Fahrrad gestohlen.“ In Münster als Hochburg der Radfahrer seien auch die Fahrraddiebe am umtriebig. In der westfälischen Stadt melden gegenüber dem Großstädte-Durchschnitt doppelt so viele Bürger (18,7%) einen Fahrraddiebstahl und mehr als viermal so viele wie im bundesweiten Durchschnitt (4%).

Generali Versicherungen

Leipzig ist auf Platz zwei der Städte mit den meisten geklauten Rädern und gut 15 Prozent Diebstählen. Auf Platz drei landet Dresden mit 14 Prozent Schwund; also verschwindet dort jedes Siebte Fahrrad. In Stuttgart (1,8%) und den Ruhrmetropolen Essen (2,7%) sowie Dortmund (3,3%) parken Fahrräder am sichersten, berichtet die Generali, die in Deutschland erstmalig 300.000 Schadenmeldungen im Bereich Wohngebäude- und Hausrat-Versicherung ausgewertet hat.

Fahrrad-Diebstahl: Klauhochburg ist Brandenburg

„Fahrräder sind in den nördlichen Bundesländern mehr gefährdet als im Süden. In einem Zeitraum von zehn Jahren wird in den Hochburgen etwa jedes zehnte Fahrrad gestohlen“, erläutert Roland Stoffels von der Generali Deutschland Schadenmanagement. Am häufigsten träfe Fahrrad-Diebstähle Versicherte in Brandenburg (11,8%), Bremen (11,1%) und Berlin (10,3%). Saarländer hingegen könnten ihre Räder „in Sicherheit wiegen“, ist dem Generali-Atlas zu entnehmen.

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Im Saargebiet meldet nur jeder 200ste Versicherte einen Fahrraddiebstahl. Im Bereich der Wohngebäude- und Hausrat-Versicherung hat die Generali Deutschland über 34.500 Schadenmeldungen in der Kategorie Fahrraddiebstahl aus den Jahren 2012 bis 2014 ausgewertet und das Risiko nach eigenen angaben auf zehn Jahre hochgerechnet. Analysiert worden seien Schäden in den Beständen der Generali und der Aachen Münchener Versicherung.

Stuttgarter haben die teuersten Fahrräder

Für die Raddiebstähle ersetzen beide Versicherer den betroffenen Kunden mehr als fünf Millionen Euro, heißt es. Beim Wert der gestohlenen Fahrräder belegen die süddeutschen Metropolen die Spitzenplätze: In Stuttgart (618 Euro), Nürnberg (549 Euro) und München (541 Euro) liegt der Wert eines gestohlenen Drahtesels deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt (438 Euro). Auch Dresdener fahren mit überdurchschnittlich teuren Rädern (527 Euro).

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Unter den verglichenen Städten melden Versicherte laut Generali in Duisburg Fahrräder mit dem niedrigsten Wert als gestohlen (384 Euro). Im Bundesländervergleich erbeuten Diebe die teuersten Bikes in Bayern (547 Euro) und im Saarland (540 Euro). Zwar müssen Brandenburger besonders um die Sicherheit ihres Drahtesels fürchten, allerdings weisen die gestohlenen Fahrräder hier mit durchschnittlich 355 Euro den niedrigsten Wert auf.

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