Seine Produktionsfirma Ansager & Schnipselmann hatte den Auftrag für eine Veranstaltung des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) einzuladen. Offenbar versehentlich nutzte ein Mitarbeiter dazu die Sendung „Hart aber fair“ als Vertrauensbringer.

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Plasberg und der GDV

Auf der Jahrestagung des GDV ist ein Podiumsdiskussion geplant - Plasbergs Firma hat hier den Auftrag, diese Podiumsdiskussion zu organisieren und seine Ehefrau, Anne Gesthuysen, soll moderieren. Das scheint alles ganz harmlos, denn Anne Gesthuysen arbeitet schon länger nicht mehr für die ARD und der Produktionsfirma Ansager & Schnipselmann GmbH & Co. KG mit Sitz in Düsseldorf ist es natürlich freigestellt, für wen sie Aufträge annimmt.

Jedoch wurden die Einladungen an die Teilnehmer laut einem Bericht der Bild am Sonntag mit „Chef vom Dienst der Redaktion "Hart aber fair““ unterzeichnet. Dafür kassierte Plasbergs Firma laut BamS prompt vom Sender eine Rüge, die Abgrenzung zwischen der vom WDR finanzierten Sendung „Hart aber Fair“ und den restlichen Aktivitäten muss gewahrt bleiben.

Faktencheck

Aber da sind noch ein paar andere Fakten. Frank Plasberg ist an der Firma "Ansager & Schnipselmann“ beteiligt. Diese Firma produziert seit 2005 die Sendung „Hart aber fair“ für den WDR. Im letzten Jahr hat der WDR für die Produktion von 33 „Hart aber fair“-Sendungen fast 7 Millionen Euro ausgegeben. Die Sendung selbst gibt es schon seit 2001, und wird seit Beginn von Plasberg als freier Mitarbeiter des Senders moderiert.

Wenn Plasberg an Aufträgen der Versicherungswirtschaft verdient, kann er dann überhaupt ein unabhängiges krititisches Magazin wie „Hart aber fair“ produzieren? Oder, muss man an dieser Stelle kritisch fragen: Ist Plasberg ein Lobbyist der Versicherungswirtschaft?

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Schaut man auf die Themen 2015, dann fällt auf, dass hier keine einzige Sendung gab, die sich kritisch mit der Versicherungswirtschaft auseinandergesetzt hat. Dies könnte natürlich der Krise in Griechenland geschuldet sein, denn dieses Thema dominierte die letzten Sendungen überproportional, genau 6 Mal bei bisher 18 ausgestrahlten Sendungen. Im Jahr 2014 durchleuchtete „Hart aber fair“ jedoch kritisch Sinn und Zweck von Kapitalbildenden Lebensversicherungen. Aussage der Sendung war, sie sind schlechter als Bundesschatzbriefe.


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