Bereits 2013 hatte es erste Gerüchte über einen Verkauf von Unister gegeben. Die Leipziger Volkszeitung spekulierte damals über ein mögliches Investment seitens des Springer-Verlages. Ende 2014 folgte ein zweiter Verkaufsversuch. Medienunternehmen ProSiebenSat.1 schien als neuer Käufer parat zu stehen und entschied sich dann doch gegen ein Einstieg. Inzwischen wurde das Vergleichsportal Verivox gekauft.

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Zwischenzeitlich hatte es viele negative Schlagzeilen rund um das Unternehmen gegeben. So ist Unister in den vergangenen Jahren mehrfach ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Dabei ging es um Vorwürfe des Computerbetrugs wegen des sogenannten Runterbuchens und um die Hinterziehung von Umsatzsteuern.

Finanzielle Turbulenzen bleiben ohne Dementi

Im Juni berichtete die LVZ von „finanziellen Turbulenzen“. So habe die Gesellschaft einen Schuldenberg in Höhe von 85 Millionen Euro aufgetürmt. Allein im dritten Quartal 2014 sollen die operativen Verluste bei 20 Millionen Euro gelegen haben. Dies wurde seitens Unister umgehend dementiert. Zuletzt sei zudem keine Rechnung pünktlich gezahlt worden, erklärte ein leitender Mitarbeiter gegenüber MDR INFO. Auch diese Aussage dementierte das Unternehmen umgehend.

Nun will sich das Leipziger Unternehmen im Rahmen eines Sparprogamms neu aufstellen. Insbesondere Doppelstrukturen sollen abgebaut werden. Rund 30 Millionen Euro soll das Sparprogramm mit dem modernen Namen "Unister 3.0“ jährlich einsparen. Zudem soll künftig in Bereich mit wenig Wachstumsaussichten nicht weiter investiert werden.

Unister will 150 Stellen abbauen

Im Rahmen des Sparprogramms sollen auch 150 Mitarbeiter gehen. Allein dieser Punkt der Agenda soll ein Viertel des Sparpotentials ausmachen. Das bestätigte das Unternehmen auf Anfrage des MDR. So seien vor allem Unternehmensteile betroffen, die nicht zur Reisesparte "Unister Travel" gehörten, erklärte Unister-Sprecher Dirk Rogl. Demnach könnte es die Portale geld.de, preisvergleich.de und partnersuche.de treffen.

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Erst im vergangenen Jahr hatte sich Unister von mehr als 200 Mitarbeitern getrennt. Der aktuelle Stellenabbau könnten bereits Montag an die betroffenen Angestellten herangetragen werden. Ihnen sollen Abfindungen angeboten werden, um Aufhebungsverträge zu erreichen.

MDR

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