Anzeige

Über individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) wollen nur wenige genauer informiert werden. Die TK-Umfrage zeigte, dass vier von zehn (39 Prozent) der insgesamt 2.000 Befragten Genaueres wissen wollten, als ihnen ihr Arzt eine Selbstzahler-Leistung anbot. Zu diesen Leistungen zählen Diagnostik- und Behandlungsgebote, die gesetzliche Krankenversicherer laut gesetzlichem Leistungskatalog nicht erstatten.

Doch jeder zweite hat von seinem Arzt bereits ein Angebot für solche Leistungen erhalten, jeder Dritte sogar schon öfter als einmal. Besonders häufig machen Gynäkologen Zusatzangebote.

IGeL-Bewertung: Akupunktur gegen Migräne vs. Colon-Hydro-Therapie zur Darmspülung

Genauere Informationen zu den individuellen Leistungen findet man im Internet auf den IGeL-Monitor-Webseiten. Dort werden die am häufigsten angebotenen bzw. nachgefragten Leistungen auf wissenschaftlicher Basis geprüft. Derzeit betrifft dies 37 Angebote. Bewertet wurden aktuell vier Leistungen als tendenziell positiv, 13 als unklar, zwölf als tendenziell negativ und vier Leistungen als komplett negativ.

Eine Akupunktur zur Migräneprophylaxe wird als „tendenziell positiv“ angesehen. Als unklar gelten beispielsweise die Ultraschallbehandlung der Brust zur Krebsfrüherkennung für Frauen mit unbekannter Brustdichte, eine professionelle Zahnreinigung und die Bachblütentherapie. Eine Stoßwellentherapie beim Tennisarm beurteilt man als tendenziell negativ. Die Bestimmung von Immunglobulin G gegen Nahrungsmittel oder die Colon-Hydro-Therapie zur Darmspiegelung werden negativ bewertet.

Nur ein Viertel holt sich bei IGeL eine Zweitmeinung beim Arzt

Informationen recherieren vor allem Jüngere: Dabei recherchieren vor allem die Jüngeren weiter: Bei den 18- bis 35-Jährigen gilt dies mit 47 Prozent für fast jeden Zweiten, bei den 56- bis 65-Jährigen nur für drei von zehn. Außerdem nutzt fast jeder Zweite (48 Prozent) mit Abitur oder Hochschulabschluss weitere Quellen, um sich schlau zu machen. Bei Menschen mit niedrigerem Schulabschluss reichen nur etwas mehr als jedem Dritten (36 Prozent) die Informationen vom Arzt nicht aus.

Anzeige

Insgesamt 47 Prozent der Befragten wenden sich persönlich, telefonisch oder online an ihre Krankenkasse, wenn Sie eine IGeL-Leistung angeboten bekommen. Ein Viertel sucht einen anderen Arzt auf, um eine zweite Meinung einzuholen.

Techniker Krankenkasse (TK)

Anzeige