Gegenüber 2014 ist das eine Zunahme von rund 60 Prozent oder -in Zahlen ausgedrückt- eine Steigerung um 14.300 Anzeigen. Dies ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den 16 Länderfinanzministerien, deren Ergebnisse am vergangenen Freitag vorgestellt wurden.

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Steuersünder zahlten 1,32 Milliarden Euro nach

Seit diesem Jahr ist es deutlich schwieriger, bei einer Selbstanzeige straffrei davonzukommen. Es gilt dann nur noch eine hinterzogene Summe von 25.000 Euro. Ab dieser Hinterziehungssumme werden 10 Prozent Aufschlag in Rechnung gestellt. Beträgt die Summe über 100.000 Euro, müssen Steuerbetrüger 15 Prozent Aufschlag berappen. Sind es gar 1 Million Euro, nimmt der Fiskus 20 Prozent. Zudem verlängert sich der Offenlegungszeitraum auf zehn Jahre.

Die Höhe der Steuernachzahlungen betrugen 2014 laut dpa mindestens 1,32 Milliarden Euro. Da aus den Ländern noch nicht alle Zahlen vorliegen, könnten diese noch weiter steigen.

Spitzenreiter bei Selbstanzeigen ist Baden-Württemberg

Mehr als 9000 Steuerbetrüger kamen im vergangenen Jahr aus Baden-Württemberg. Auf dem zweiten Platz lag Nordrhein-Westfalen mit 7.100 Selbstanzeigen, gefolgt von Bayern mit knapp 6.000. Auf dem letzten Platz landete Mecklenburg-Vorpommern mit gerade mal 29 Selbstanzeigen.

Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) sagte: „ 2014 war das Rekordjahr der Selbstanzeigen.“ Und sein hessischer Kollege Thomas Schäfer (CDU) meinte: „ Viele brauchen offenbar den Druck, um sich auf den letzten Metern noch ehrlich zu machen.“

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NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD): „Für diejenigen, die sich notorisch davor drücken wollen, ihren Anteil zur Finanzierung der Leistungen für die Allgemeinheit zu bezahlen, gibt es nur zwei probate Mittel: das Entdeckungsrisiko steigern und Betrug deutlich teurer machen als ehrliches Verhalten. Bei beidem haben wir deutliche Ansagen gemacht. Die zeigen Wirkung.“

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