Nach Einschätzung von Elke König, Chefin der Bundesanstalt für Finanzmarktaufsicht (BaFin), müssen sich Sparer noch längere Zeit mit niedrigen Zinsen abfinden. „Ein Ende ist nicht absehbar“, sagte die Finanzexpertin der Bild-Zeitung. Sie habe schon vor zwei Jahren gewarnt, dass die niedrigen Zinsen nicht von kurzer Dauer sein werden. „Daran hat sich nichts geändert“, so König. Damit müssten sich auch Kunden von Lebensversicherungen auf gleichbleibende oder sinkende Renditen einstellen.

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König verteidigt Kündigungen von hochverzinsten Bausparverträgen

Zudem verteidigte König das Vorgehen der Bausparkassen, die im letzten Jahr zehntausende Kunden aus gutverzinsten Altverträgen geschmissen haben. Es handelt sich hierbei um Verträge, die in den 90er Jahren abgeschlossen wurden und den Sparern Zinsen von 4 bis 6 Prozent garantierten. Oft bleibt den Betroffenen dann nur die Option, sich das angesparte Guthaben auszahlen zu lassen oder fortan Minizinsen von 0,25 Prozent zu akzeptieren.

Mit Blick auf solche Kündigungen sagte König: „Von Abzocke kann keine Rede sein. Bei diesen Kündigungen geht es um Kunden, die ihren Bausparvertrag seit Längerem nicht zum Kauf oder Bau eines Hauses nutzen, indem sie ihr Bauspardarlehen abrufen, sondern zum Sparen“. So würden auch Bausparkassen unter dem aktuellen Niedrigzins leiden, betont König. Ob die Kündigungen rechtens seien, müssten jedoch Gerichte entscheiden.

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Diplom-Kauffrau Elke König gilt als ausgewiesene Finanz- und Versicherungsexpertin mit langjähriger Praxiserfahrung, deren Wort in der Branche Gewicht hat. Bevor sie im Januar 2012 oberste Finanzaufseherin wurde, war sie u.a. als Vorstand bei der Hannover Rück und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG tätig.

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