„Mit den richtigen Maßnahmen ist der unabhängige Vertrieb für die Zukunft gewappnet“ lautete der einhellige Tenor der diesjährigen DKM, die vom 28. bis 30. Oktober in den Dortmunder Westfallenhallen stattfand. Bei Ausstellern und Besuchern war die Stimmung gleichermaßen optimistisch. Dennoch bleibt die Frage nach der Zukunftsfähigkeit der deutschen Versicherungswirtschaft.

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„Unsere Branche befindet sich in einem immer schwierigeren Umfeld. Gesetze werden ohne Dialog mit der betreffenden Zielgruppe durch das Gesetzgebungsverfahren durchgejagt“, gibt Dieter Knörrer zu bedenken. „Nun gilt es, sich auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen und frühzeitig die richtigen unternehmerischen Entscheidungen zu treffen. Auch gilt es, durch Wissen und Qualität gegenüber dem Kunden zu überzeugen. Nur so kann Vertrauen aufgebaut und der Grundstein für eine langfristige Kundenbeziehung gelegt werden“, so Knörrer.

„Sollen die Versicherer auf die Hand, die sie genährt hat, draufschlagen oder einschlagen?“

Bei der strittigen Vergütungsfrage im Zuge des LVRG ist Kommunikation zwischen beiden Parteien besonders wichtig. Versicherungsvermittler hoffen auf ein partnerschaftliches und faires Verhalten. Dies bekräftigte auch der Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK) Michael H. Heinz: „Damit der Beruf des Vermittlers eine Zukunft hat, muss der betriebswirtschaftliche Faktor berücksichtigt werden.“ Man könne sich nicht mit weniger Vergütung zufrieden geben - die Versicherer sollten nicht vergessen, wer ihre Produkte an den Kunden bringt.

Damit Makler und Unternehmen einen gemeinsamen Weg finden, wies BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer auf ein neues Projekt hin. Der BVK will die nötige Infrastruktur zur gemeinsamen Kommunikation u.a. in Kooperation mit BiPRO e.V. vorantreiben. Ziel eines BiPRO-Projekts ist beispielsweise die Entwicklung fachlicher und technischer Standards zur Optimierung der Bestandsprozesse zwischen Vermittlern und Versicherern. Die Administration von Versicherungsverträgen in der Lebens- und privaten Krankenversicherung soll dadurch erheblich vereinfacht werden.

DKM 2014 DKM 2014 Über die Zukunftsfähigkeit der deutschen Versicherungswirtschaft diskutierte Dr. Marc Surminski (Mitte), Chefredakteur der Zeitschrift für Versicherungswesen, mit den Vorstandsvorsitzenden Dr. Walter Botermann (Alte Leipziger – Hallesche), Dr. Karsten Eichmann (Gothaer), Dr. Torsten Oletzky (Ergo) sowie Dr. Alexander Vollert (Allianz) (v.l.n.r.) am ersten Messetag.© HB / Versicherungsbote

Bei der Podiumsdiskussion der DKM „Wie zukunftsfähig ist die deutsche Versicherungsbranche?“ brachte Walter Boltermann, Vorstandsvorsitzender des Alte Leipziger - Hallesche Konzerns, die Kommunikationsfrage auf den Punkt: „Sollen die Versicherer auf die Hand, die sie genährt hat, draufschlagen oder einschlagen? – Wir werden den letzteren Weg wählen.“

Ralph Berndt (Vorstand Stuttgarter Lebensversicherung AG) und Oliver Fellmann, Geschäftsführer M.A.R.K. Versicherungsmakler GmbH, beantworteten die Frage nach fairer Vergütung in der Praxis und stellten auf der DKM ihre Lebensversicherungstarife mit einem sepziellen Vergütungsmodell vor.

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DKM mit mehr Besuchern als im Vorjahr

Rund 16.900 Teilnehmer besuchten die DKM 2014. Damit waren auf der Messe mehr Fachbesucher als im Vorjahr: 268 Aussteller waren vor Ort, 11.454 Fachbesucher (2013: 11.321) informierten sich über aktuelle Trends und besuchten die zahlreichen Workshops und Kongresse. Die Besucher hatten zudem die Auswahl zwischen 64 Workshops, 15 Kongressen und 8 Programmpunkten in der Speaker’s Corner. Einen neuen wesentlichen Schwerpunkt bildeten dabei u.a. Kongresse zum Thema Pflege, Altersvorsorge und LVRG. Einmal mehr wurde die Veranstaltung ihrem Status der Leitmesse der Finanz- und Versicherungsbranche gerecht.

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