Durch die Mütterrente sollen Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden bei den Altersbezügen besser gestellt werden. Dafür bekommen die Mütter ein zusätzliches Jahr für die Kindererziehung auf dem Rentenkonto gutgeschrieben. Im Osten wird sich die Rente für die Betroffenen um 26,39 Euro im Monat erhöhen, im Westen um 28,61 Euro.

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Geht es nach der Frauenunion sollte die erhöhte Mütterrente auch Beamtinnen im Ruhestand zugute kommen. "Die Mütter unter den Beamtinnen warten darauf, dass die Verbesserung bei der Mütterrente auf die Beamtenversorgung übertragen wird", erklärte Maria Böhmer (CDU), Vorsitzende der Frauenunion, gegenüber der Rheinischen Post. Im Sinne der Gleichbehandlung sei es "eine gute Praxis" Regelungen aus der Rentenversicherung auf die Beamtenschaft zu übertragen.

Mütterrente: Anhebung der Pensionen um 0,9 Prozentpunkte je Kind

Nach Bayern prüft derweil auch die Bundesregierung die Umsetzung für Beamte. Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist eine Anhebung der Pensionen um 0,9 Prozentpunkte je Kind im Gespräch.

Klaus Dauderstädt, Chef der Beamten-Gewerkschaft dbb, erklärte gegenüber der Bild: „Nachdem Verschlechterungen im Rentenrecht immer aufs Beamtenrecht übertragen worden sind, gibt es keinen Grund, die anstehende Verbesserung zu verweigern. Alle Mütter müssen unabhängig von ihrem Beruf von der Neuregelung profitieren“

Mütterrente wird voll auf die Grundsicherung angerechnet

Prinzipieller Grundgedanke der Mütterrente ist die Verbesserung der sozialen Absicherung von Rentnerinnen, die vor 1992 Kinder bekommen und erzogen haben. Doch gerade jene, die am meisten von Altersarmut bedroht sind, gehen dann leer aus. Demnach profitieren rund 300.000 Rentnerinnen in der Grundsicherung kaum von der Mütterrente. Das geht aus einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin hervor.

Da die Mütterrente „voll auf die Grundsicherung angerechnet“ werde, könnten die meisten der bedürftigen Ruheständler nicht davon profitieren. Brisant ist dies auch deshalb, weil die unteren Einkommensklassen die Mütterrente mit ihren Beiträgen mitfinanzieren. Sie werden für eine Reform zur Kasse gebeten, die ihnen später nichts nützen wird.

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In die gleiche Kerbe schlägt auch SPD-Familienexpertin Petra Crone. So sei die Situation von Pensionärinnen und Rentnerinnen nicht vergleichbar. „ Altersarmut ist vor allem ein Phänomen der gesetzlich Versicherten, weniger der Pensionäre.“, erklärte Crone in der Bild. Einen anderen Kritikpunkt sieht der Chef des Familienausschusses, Paul Lehrieder, in der Finanzierung der Systeme. „Nur wenn eine Pensionärin durch die Geburt eines Kindes Nachteile hinsichtlich ihrer Pension hätte, könnte man darüber nachdenken.“, sagte der CSU-Politiker.

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