Für September letzten Jahres war der Einstieg von Google in den Markt der Vergleichsportale anvisiert. Google Compare, ein Preisvergleichsportal für Kfz-Versicherungen, sollte dem Internetriesen einen weiteren Geschäftszweig öffnen. Dabei versprach sich Google vor allem durch die Auswertung der Nutzerprofile einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

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Am deutschen Markt biss sich Google jedoch die Zähne aus. Zu komplex waren die Rahmenbedingungen für schnelle Übernahmen. So standen dem Vorhaben vor allem preisliche und technische, aber eventuelle Probleme mit der BaFin gegenüber. Offenbar erkannte das Unternehmen diese Problemfelder zu spät. So dass der Termin für 2013 nicht mehr zu halten war. Daraufhin änderte der Konzern seine Strategie und sprach unter anderem mit den Vorständen der Allianz über den hiesigen Markt. Im Raum stand seither der Start für 2014.

Check24-Finanzchef: „Wir haben keine Angst vor Google

Check24-Finanzchef Björn Weikert zeigte sich forsch: „Wir haben keine Angst vor Google, aber wir nehmen das natürlich sehr ernst“. Dem pflichtete auch Check24-Geschäftsführer Henrich Blase bei: „Wir rechnen seit Jahren mit einem Markteintritt von Google und haben uns vorbereitet.“. Blase setzt dabei auf die persönliche Beratung. Derzeit ist rund die Hälfte der 500 Angestellten im Callcenter tätig und somit direkt am Kunden. „Google wird dies sicher nie anbieten“, ist sich der Check24-Geschäftsführer sicher.

Auf den drohenden Einstieg bereiten sich die bestehenden Branchenführer Check24 und Verivox dennoch vor. So hatte das Vergleichsportal Verivox im Mai die Marken transparo und aspect-online von der HUK-Coburg übernommen. Ab Juli 2014 sollen, im Rahmen der Zusammenarbeit von Verivox und HUK-COBURG, Kfz-Versicherungen von HUK24 exklusiv im Vergleichsportal gelistet sein.

Verivox: Transparo und ab ins Ausland

Zudem plant das Heidelberger Unternehmen ins Ausland zu expandieren. „Österreich und die Schweiz, aber auch Länder wie Italien und Polen sind für uns interessant“, erklärte Verivox-Chef Chris Öhlund gegenüber der WirtschaftsWoche.

Check24 spekuliert auf Anteile der Unister Gruppe

Derweil fokussiert sich Check24 auf die Reisebranche. Dazu sucht das Portal nach geeigneten Unternehmen zur Übernahme. „Sollten Teile der Unister-Gruppe auf den Markt kommen, werden wir uns das sicher ansehen“, sagte Check24-Chef Henrich Blase der WirtschaftsWoche.

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Mitte April gab es Gerüchte die Unister Gruppe habe die Investmentbank Jefferies damit beauftragt, einen Käufer zu suchen. Unister, zu der unter anderem die Internetportale ab-in-den-urlaub.de und fluege.de gehören, dementierte dies umgehend. Ende Mai kaufte die Gruppe die Mehrheit am Betreiber von Billigflug.de und Airline-direct.de und beendete augenscheinlich auch letzte Zweifel an einer Zerschlagung der Gruppe.

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