Aus Sicht der Kfz-Halter kämen für die Auswertung der Fahrzeugdaten vor allem die Autohersteller in Frage, gefolgt von Werkstätten und Automobilclubs. Versicherer werden dagegen vergleichsweise wenig mit den Möglichkeiten von Telematik in Verbindung gebracht. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage unter mehr als 1.000 deutschen Kfz-Haltern, die im Auftrag des Beratungshauses hnw consulting durchgeführt wurde.

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29 Prozent derjenigen, die Telematik noch nicht nutzen, sehen am ehesten die Autohersteller als qualifiziert dafür an, Fahrzeugdaten auszuwerten. Vor allem BMW-Fahrer haben großes Vertrauen in den Hersteller, bei ihnen macht der Anteil 46 Prozent aus. Auch Audi-Fahrer liegen mit 39 Prozent deutlich über dem Durchschnitt, während nur 19 Prozent der Opel-Fahrer ihre Daten am liebsten an den Hersteller übertragen würden.

Insgesamt 19 Prozent halten dagegen eher ihre Kfz-Werkstatt für besonders geeignet für die Auswertung. Automobilclubs wie ADAC, AvD, ACE oder Mobil in Deutschland erhalten 15 Prozent der Stimmen. Auch Notrufzentralen sind als Empfänger von Telematikdaten denkbar, beispielsweise bei Unfällen. Doch nur 5 Prozent der Autofahrer sagen, dass sie den Notrufzentralen am ehesten ihre Daten anvertrauen würden. Noch dahinter liegen die Kfz-Versicherer, für die sich nur 4 Prozent der Befragten entscheiden.

6 Prozent der Kfz-Halter antworten, dass sie an keinen der genannten Anbieter ihre Daten übermitteln würden. Zudem sind viele bei dieser Frage noch unentschlossen: 21 Prozent geben an, noch nicht beurteilen zu können, wer für die Auswertung am besten geeignet ist. "Deutschland hängt auf dem Gebiet der Telematik hinterher", sagt Jürgen Wulf, Studienleiter und Partner bei hnw consulting. "Während die Technik in vielen anderen Ländern längst ihren Nutzen bewiesen hat, wissen deutsche Autofahrer bisher viel zu wenig darüber."

VW-Fahrer bei Auswertung des Fahrverhaltens besonders skeptisch

Am ehesten würden die Befragten technische Informationen preisgeben, etwa bei Fahrzeugstörungen. 79 Prozent derjenigen, die einer Datenübertragung grundsätzlich zustimmen, sind bereit dazu. 46 Prozent wären bereit, ihr Fahrverhalten auswerten zu lassen, also beispielsweise Fahrtempo und Spurverhalten. Am offensten für die Übertragung von Daten - egal welcher Art - sind Mercedes-Fahrer. 57 Prozent von ihnen würden beispielsweise Informationen über ihr Fahrverhalten anderen zur Verfügung stellen. VW-Fahrer sind in diesem Punkt am zurückhaltendsten, doch auch bei ihnen sind immerhin 41 Prozent dazu bereit. "Sowohl Hersteller als auch Werkstätten, Automobilclubs und Versicherer sollten die Offenheit ihrer Kunden für das Thema Telematik erkennen und dafür sorgen, dass diese besser darüber informiert sind", sagt Jürgen Wulf. "Sie sollten zum Beispiel über die Sicherheitsvorteile der Technik aufklären oder die Möglichkeit, die Versicherungsprämie individuell zu gestalten."

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Hintergrundinformationen
Die Studie "Telematik-Services aus der Sicht des Fahrzeughalters" stellt die Ergebnisse einer repräsentativen Online-Befragung unter 1.065 deutschen Kfz-Haltern im Auftrag von hnw consulting dar.Wissenschaftlicher Kooperationspartner der Studie ist das IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung. Erhebungszeitraum: 31. Oktober bis 8. November 2013.

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