Versicherungsbote: Die Zurich Versicherung bietet seit Neuestem den EagleStar-Krankheitsschutzbrief an. Können Sie das Produkt bitte kurz vorstellen? Welche Leistungen beinhaltet der Schutzbrief und welche Tarifvarianten kann der Kunde abschließen?

Anzeige

Frank Trapp, Diplommathematiker und seit September 2010 Bereichsleiter Produktmanagement Leben bei der Zurich, beantwortete die Fragen von Versicherungsbote Zurich Pressefoto Frank Trapp: Der Eagle Star Krankheits-Schutzbrief schützt vor den finanziellen Auswirkungen einer versicherten schweren Erkrankung durch schnelle und unkomplizierte Auszahlung der vereinbarten Versicherungssumme. Wie das Geld verwendet wird, entscheidet jeder Kunde selbst. Insgesamt sind unsere Kunden gegen die finanziellen Folgen von 45 Erkrankungen mit Leistung der vollen Versicherungssumme sowie 21 Erkrankungen (geringerer Schweregrad) mit einer Teilleistung von max. 15.000 EUR abgesichert. Während der Vertragslaufzeit können gegebenenfalls mehrere Teilleistungen beansprucht werden.

Unseren Kunden stehen zwei Varianten des Produktes zur Auswahl:

  • Krankheits-Schutzbrief: Risiko-Lebensversicherung mit Schwerpunkt der Absicherung gegen die finanziellen Folgen von schweren Erkrankungen
    –– Bei schwerer Erkrankung: Auszahlung der vereinbarten Versicherungssumme (Einmalzahlung als Voll- oder Teilleistung, Teilleistungen ggf. auch mehrfach)
    –– Im Todesfall: Auszahlung der Todesfallsumme von 5.000 EUR

  • Erweiterter Krankheits-Schutzbrief: Risiko-Lebensversicherung mit vorgezogener Leistung bei schweren Erkrankungen in preislich attraktiver Kombination
    –– Bei schwerer Erkrankung: Auszahlung der vereinbarten Versicherungssumme (Einmalzahlung als Voll- oder Teilleistung, Teilleistungen ggf. auch mehrfach)
    –– Im Todesfall: Auszahlung der vereinbarten Todesfallsumme (ggf. abzüglich bereits gezahlter Vollleistungen bei schwerer Erkrankung)
    –– Bei Lebenserwartung unter zwölf Monaten: Vorgezogene Auszahlung der Todesfallsumme
Anzeige

Versicherungsbote: Versicherungen gegen Schwere Krankheiten sind in Deutschland ein Nischenprodukt, die Policen vor allem im angloamerikanischen Raum verbreitet. Warum hat sich Zurich dennoch entschlossen, eine Schwere-Krankheiten-Versicherung für den deutschen Markt anzubieten? Wo sehen sie die Chancen für diese Versicherungssparte?

Frank Trapp: Der Markt in Deutschland ist von Berufsunfähigkeitsprodukten dominiert. Dies ist ein wichtiges und leistungsfähiges Produkt – allerdings ist es nicht für jedes Kundenbedürfnis geeignet, z.B. wenn der Kunde im Leistungsfall eine Einmalzahlung anstatt einer monatlichen Rente benötigt. Außerdem ist der Umfang des Schutzes weniger abstrakt als bei der Berufsunfähigkeitsversicherung: „Leistung bei mindestens 50% Berufsunfähigkeit“ – darunter können sich viele Kunden wenig vorstellen. “Leistung bei Schlaganfall“ – da weiß jeder, was gemeint ist.

Versicherungsbote: Sie bezeichnen Ihre Schwere-Krankheiten-Police als „Schutzbrief“ – ein Begriff, der vor allem von Kfz-Versicherungen und Reiseversicherungen vertraut ist. Steckt dahinter eine Marketingstrategie?

Frank Trapp: Produkte wie Berufsunfähigkeits- und Serious-Illness-Versicherungen bieten Versicherungsschutz für relativ abstrakte Ereignisse. Unsere Intention bei der Benennung des Produktes war tatsächlich die gedankliche und begriffsmäßige Verknüpfung mit Versicherungsprodukten, die vielen Kunden schon bekannt sind.

Versicherungsbote: Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung fürchten laut einer Umfrage die finanziellen Folgen von schweren Krankheiten. Zugleich wird die Möglichkeit, selbst schwer zu erkranken, tabuisiert und verdrängt. Wie können Versicherungsvermittler Schwere-Krankheiten-Versicherungen bei ihren Kunden ansprechen, speziell wenn der Kunde das Produkt nicht aktiv nachfragt?

Frank Trapp: Patentlösungen für dieses Dilemma gibt es keine. Wenn die Vermittler das Thema beim Kunden aktiv angehen, ihren Vorschlag mit starken Argumenten unterfüttern können (z.B., dass jeder Vierte im Laufe seines Berufslebens aufgrund von Krankheit oder Unfall seinen Beruf nicht mehr ausüben kann), und ihnen dann noch ein leistungsfähiges Produkt zur Verfügung steht, werden sich auch die Abschlusszahlen erhöhen.

Versicherungsbote: Versichert sind bei dem Schutzbrief der Zurich 45 schwere Krankheiten (volle VS), meist das Endstadium einer Krankheit. Kritiker der Policen bemängeln jedoch: Ebenso wahrscheinlich ist es, auch an einem seltener auftretenden Leiden zu erkranken, das nicht im Vertrag definiert ist. In diesem Fall würde der Versicherte leer ausgehen. Gleichen die Schwere-Krankheiten-Policen damit nicht auch einem Tele-Lotto-Spiel?

Frank Trapp: Tatsächlich deckt das Produkt nicht jede seltene Krankheit ab; die Einschränkung ist notwendig, um das Produkt kalkulierbar und im vernünftigen Preisrahmen zu halten. Allerdings würden wir die Aussage sehr in Zweifel ziehen, dass es „ebenso wahrscheinlich“ ist, an einem seltenen Leiden zu erkranken; Statistiken zur Häufigkeit von schweren Erkrankungen sprechen eine andere Sprache. Zusätzlich bieten wir optional die Möglichkeit der Absicherung gegen Erwerbsunfähigkeit an. Wird der Kunde erwerbsunfähig und kann dauerhaft nicht länger als drei Stunden täglich arbeiten, erhält er die volle Versicherungssumme für schwere Erkrankungen ausgezahlt – und zwar unabhängig davon, ob er auf Grund einer versicherten Krankheit erwerbsunfähig wird.

Versicherungsbote: Psychische Erkrankungen sind vom Versicherungsschutz ausgeschlossen, obwohl sie derzeit in Deutschland stark zunehmen und ein häufiger Grund für Berufsunfähigkeit sind. Warum lassen sich psychische Krankheiten mit dem Schutzbrief nicht absichern? Bedeutet dies nicht eine Lücke im Schutz?

Frank Trapp: Auch hier greift die Zusatzoption zur Absicherung von Erwerbsunfähigkeit. Damit kann sich der Kunde auch gegen die Folgen von psychischen Erkrankungen absichern.

Versicherungsbote: Nennen Sie abschließend bitte drei Gründe, warum ein unabhängiger Vermittler den Schwere-Krankheiten-Schutz von Zurich im Angebot haben sollte.

Frank Trapp: Die „Leistungsauslöser“ sind klar und einfach definiert. Dies erleichtert das Kundenverständnis und erhöht die Abschlusswahrscheinlichkeit. Im Leistungsfall wird die gesamte versicherte Leistung sofort und auf einmal ausgezahlt: Für Kunden und Vermittler bedeutet das keine Barrieren mit Nachprüfungen und Leistungseinstellungen. Und ganz wichtig: Der Beitrag ist nicht von einer Fondsentwicklung abhängig. Der genannte Versicherungsbeitrag bleibt über die gesamte Laufzeit stabil und wird unseren Kunden garantiert.

Anzeige

Versicherungsbote: Wir bedanken uns für das Gespräch! (Die Fragen stellte Mirko Wenig)

Anzeige