Offenbar hat die gesetzliche Rentenversicherung dreistellige Millionenbeträge zu Unrecht an Renten ausgezahlt. Allein zwischen 2006 und 2011 stiegen die "Forderungen aus überzahlten Renten" bei den 16 Rentenversicherungsträgern von 125 auf 166 Millionen Euro. Die tatsächlichen Fehlbeträge sollen sogar noch sein. Das berichtet der Focus und beruft sich dabei auf einen Prüfbericht des Bundesrechnungshofs in Bonn.

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166 Millionen Euro zu viel an Renten ausgezahlt

Dabei sollen die Gelder aus der gesetzlichen Rentenversicherung an Menschen ohne entsprechende Rentenansprüche gezahlt worden sein. Fehlerhafte Mitteilungen der Empfänger Hinzuverdienste oder das Ende einer Berufsausbildung bei Waisen seien häufige Gründe für zu viel gezahlte Renten.

So sei vom Bundesrechnungshof allein bei zwei Regionalträgern ein um zehn Millionen Euro höherer Forderungsbestand festgestellt worden, als diese in ihren Rechnungsergebnissen ausgewiesen hatten.

Rechnungsprüfer kritisieren langsame Rückforderungen

Kritik äußerten die Rechnungsprüfer am Management bei den zuückgeforderten Geldern. Dies müsse unverzüglich und konsequent passieren. Derweil seien zum Beispiel bei der DRV Nordbayern Bearbeitungsrückstände von bis zu vier Jahren aufgetreten. So wurde Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) entsprechende Regelungsdefizite zu beseitigen.

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In Zukunft plant der Deutsche Rentenversicherung Bund die Ursachen für Überzahlungen von Leistungen nach einheitlichen Kriterien erfassen zu wollen, um so dem Problem der zu viel bezahlten Renten schneller Herr zu werden.

Focus

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