Der französische Versicherungskonzern Axa verkauft seine US-Tochter Mony Life Insurance. Wettbewerber Protective Life Corporation erwirbt den US-amerikanischen Lebensversicherer für umgerechnet rund 810 Millionen Euro und damit den Bestand an Lebensversicherungsverträgen, die Axa auf dem US-amerikanischen Markt abgeschlossen hatte.

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Vorbereitung auf Solvency II

Mit dem Verkauf der US-Tochter Mony Life Insurance plant die Axa vor allem eine Stärkung der Kapitalbasis. So soll die Solvabilitätsrate um 3 Punkte steigen. Diese zeigt die Finanzkraft eines Versicherers an und wird im Zuge des EU-Regelwerk Solvency II eine wichtige Kennzahl. Versicherer müssen dann eine höhere Eigenmittelausstattung vorweisen.

In Deutschland führt der Versicherer Axa derweil ein Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch. Bis 2015 sollen 1.600 der rund 11.200 Arbeitsplätze in Deutschland gestrichen und die Organisation weiter gestrafft werden. So sollen die Kosten bis 2015 um 328 Millionen Euro reduziert werden (der Versicherungsbote berichtete „Stellenabbau AXA: Eckpunktepapier vorgestellt“).

Axa behält Vertriebsnetz

Axa hatte die US-Tochter erst 2004 für rund 1,15 Milliarden Euro erstanden. Seither wurde der Großteil des US-Geschäfts über andere Tochterunternehmen erwirtschaftet. Zwar plant der französische Versicherungskonzern sich nun verstärkt aus den Vereinigten Staaten zurückzuziehen und vermehrt in Schwellenländern zu investieren. Das Vertriebsnetz in den USA will Axa dennoch behalten, um weiterhin Lebens- und Rentenversicherungen zu vertreiben.

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Protective Life erhofft sich durch den Kauf der Mony Life Group steigende Gewinne und springt gleichzeitig als Rückversicherer für ein Axa-Lebensversicherungspaket ein. Beide Unternehme planen den Abschluss des Deals zum Jahresende.

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