Der Fall erinnert ein wenig an die jüngsten Geschehen um die Immobiliengruppe S&K in Frankfurt. Ulrich Engler nutzte die Gier seiner Kunden und häufte in kürzester Zeit ein Vermögen an. Den Anlegern versprach er, durch Daytrading Gewinne von bis zu zech Prozent pro Tag zu erzielen. Dabei sollte ihm ein Computerprogramm helfen und die Kunden glaubten ihm. Funktioniert hat es, weil es ein Schneeballsystem war. Die Kunden erhielten ihre Gewinne durch das frische Geld der Neueinsteiger ausgezahlt. Ein System das gegen die Zeit lief. Drei Jahre ging es gut, von 2005 bis 2007 sammelte Ulrich Engler in einer atemberaubenden Geschwindigkeit die Gelder ein, eine halbe Milliarde war es zum Schluss.

Doch auch wie im Falle S&K schmückte sich Ulrich Engler mit Luxusgütern. So sammelte er tausende Kunstwerke in einer Lagerhalle, zahlreiche Luxuskarossen parkten vor seinen pompösen Anwesen und er führte einen kostspieligen Lebensstil . Über 1300 Anleger wurden in der Zeit geprellt. Das Gelang ihm durch das Zusammenspiel mit Vermittlern, denen er traumhafte Provisionen zahlte. Blind vom Geld und überzeugt von der Methode Englers sammelten sie die Kundengelder ein.

Vor Gericht zeigte Ulrich Engler Reue. Er will sich vom Gefängnis aus einzeln bei jedem Geschädigten entschuldigen. Zurückzahlen kann er das Geld nicht. Lediglich 8 Millionen Euro des Vermögens konnten bis jetzt gesichert werden, weitere 10 Millionen erhofft man sich aus dem Verkauf der vorhandenen Wertanlagen. Mit der ausgesprochenen Strafe hat Ulrich Engler Glück, als Ersttäter kann er sogar mit einer Verkürzung seiner Haftstrafe um ein Drittel rechnen.