Der guten wirtschaftlichen Lage in Deutschland sei Dank. Die gesetzliche Krankenkassen haben mittlerweile mehr als 52 Millionen zahlende Mitglieder und damit rund zwei Millionen mehr als vor fünf Jahren. Dabei haben die Krankenkassen verstärkt mit der demographischen Entwicklung zu kämpfen. So verlieren Krankenkassen, laut Schätzungen von Branchenexperten, jährlich rund zwei Prozent der Versicherten durch Todesfälle. Gewinnen Krankenkassen dennoch Mitglieder ist dies oftmals Werbekampagnen oder Aktionen zu verdanken. Doch auch Fusionen bringen bessere Zahlen und straffen die internen Strukturen. So sank die Zahl der Krankenkassen von 1.152 Mitte der neunziger Jahre deutlich. Während der GKV-Spitzenverband Oktober 2012 noch 144 Krankenkassen zählte, so beziffert der Branchendienst dfg die Zahl der Krankenkassen auf 134.

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Großer Gewinner der gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2012 ist die Techniker Krankenkasse. Mit 262.020 neuen zahlenden Mitglieder ist die TK absoluter Spitzenreiter und schließt damit langsam zum Branchenprimus Barmer GEK auf. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Handelsblatt hervor. Dieser beruft sich auf Zahlen der „Bilanz der Gewinner und Verlierer“ vom Dienst für Gesellschaftspolitik (dfg). Während die TK mittlerweile mehr als 8,2 Millionen Menschen versichert, sind es bei der Barmer GEK noch rund 8,6 Millionen Versicherte. Die Ersatzkasse kommt mit 35.787 neuen Beitragszahlern nur auf den vierten Rang.

Auf Platz zwei kam die AOK Baden-Württemberg (42.529 neue Beitragszahler), gefolgt von der BKK vor Ort mit 36.864 neuen Mitgliedern. Wobei die Betriebskrankenkasse vor allem durch die Fusionen der BKK Deutsche Babcock AG, der BKK Küppersbusch, der BKK Neptunwerft, der BKK Thyssen Draht Hamm, der BKK Degussa, der BKK Mannesmann, der BKK Deutsche BP AG, der Dräger & Hanse BKK und der Betriebskrankenkasse Hoesch zur neuen BKK vor Ort profitierte.

Den größten prozentualen Zuwachs der Versicherten verzeichnete die Debeka BKK. Innerhalb der letzten fünf Jahren wurde die Mitgliederzahl versechsfacht. Hier wurde offenbar der Außendienst der privaten Krankenversicherung in den Vertrieb der gesetzlichen Krankenkassensparte eingebunden. Und, auch im vergangenen Jahr konnte so ein Spitzenergebnis geliefert werden. So kamen 2012 insgesamt 13.255 neue Mitglieder zur Debeka BKK. Das ist ein Zuwachs von 55,91 Prozent.

Zu den Verlierern 2012 zählt auch die DAK-Gesundheit. Auf Grund des Zusatzbeitrags hatte die Krankenkasse mit einem starken Mitgliederschwund zu kämpfen. Da konnte auch die Fusion der DAK mit der BKK Gesundheit und der Saint-Gobain BKK die Zahlen nicht aufpeppen. 2012 verlor die DAK-Gesundheit 40.626 Mitglieder. Das ist ein Rückgang von 0,81 Prozent. Dennoch bleibt die DAK-Gesundheit mit 6,4 Millionen Versicherten auf dem dritten Platz in der Versicherten liste, hinter der Barmer GEK und der Techniker Krankenkasse.

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Gefolgt wird die DAK-Gesundheit von der Deutschen BKK (17.578 weniger Beitragszahler), der AOK Plus (16.903 weniger Beitragszahler), der AOK Nordost (15.849 weniger Beitragszahler) und der AOK Sachsen-Anhalt (12.357 weniger Beitragszahler).

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