Die Krankenhäuser streiten das ab, und nennen Überalterung der Gesellschaft sowie medizinischen Fortschritt als Hauptursache für den Kostenanstieg. Besonders häufig werden Operationen an Wirbelsäulen, Knien und Hüfte sowie Operationen am Herzen durchgeführt. Diese Operationen sind besonders kostspielig. Bei der Statistik wurden über 45 Millionen Patienten-Akten ausgewertet, die zwischen 2005 und 2011 erfasst wurden. Krankenhäuser versuchen häufig, die neusten Operationsmethoden anzuwenden, diese sind aber auch am kostspieligsten und laut Meinung der Krankenkassen auch nicht immer die sinnvollsten.

Anzeige

Ein Ursache sieht man auch in den Boni für die Chefärzte. Hier werden Bonuszahlungen geleistet, wenn der Arzt bestimmte Operationen besonders häufig durchführt. Das widerspricht der Entscheidungsfreiheit des Arztes und stellt wirtschaftliche Überlungen über medizinisch sinnvolle Entscheidungen. So gibt es Zuschläge für bestimmte Herzoperationen oder für die Verwendung bestimmter Kniegelenke. Die Krankenhäuser optimieren so auf Kosten von Patienten und Krankenkassen die eigene wirtschaftliche Situation. Nur so lassen sich, laut dem Spitzenverband der Krankenkassen, die ungewöhnlich hohen Anstiege bestimmter Operationen erklären.

Auch regional gibt es sehr große Unterschiede. In Bayern werden im Vergleich zu Berlin 50 Prozent mehr Operationen am Rücken durchgeführt. Das lässt sich durch die Bevölkerungsstruktur nicht erklären und ist eher als Ergebnis eines großen Konkurrenzkampfes zwischen den Klinken zu werten.

Neben der Quantität wird auch die Qualität der Behandlungen in den Kliniken im AOK-Report ausgewertet. Auch hier zeigten sich markante Unterschiede. Ziel soll es daher sein, bei der Bezahlung der Leistungen durch die Krankenkassen, auch die Qualität der Behandlung zu berücksichtigen, so Uwe Dreh, Geschäftsführender Vorstand der AOK.

Anzeige

Anzeige