Gewisse Schwierigkeiten für die Versicherer lassen sich durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank nicht abstreiten. In der vergangenen Woche kursierte die Meldung, dass immer mehr Lebensversicherer den Garantiezins nicht mehr in voller Höhe zahlen können. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) wies diese Behauptung umgehend als falsch zurück.

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Umdeckung benachteiligt Kunden

Doch Versicherungsnehmer zeigen sich zusehends verunsichert, berichtet der Bund der Versicherten e.V. (BDV). Der Verband empfiehlt Verbrauchern mit Nachdruck, Verträge keinesfalls vorschnell zu kündigen oder umzudecken. „Das ist ein schlechtes Geschäft“, warnt Axel Kleinlein, Vorstandsvorsitzender des BdV.

Im Gegensatz zum GDV rät Kleinlein keinesfalls zu einer Umdeckung der Lebensversicherungsverträge. „Eine Umdeckung hat vier Nachteile für den Kunden. So fallen Stornokosten an, es werden neue Abschlusskosten fällig, eventuelle Steuerprivilegien gehen verloren und für Neuverträge gilt eine niedrigere und schlechtere Garantieverzinsung. Kurz: Der Kunde hat davon nichts, den Profit macht nur der Versicherer“, gibt Kleinlein zu bedenken. Hinter den Pressemeldungen stecke eher gezielte Stimmungsmache, um die Politik zu Zugeständnissen der Branche gegenüber zu bewegen. Erst vergangene Woche habe die Bundesregierung die Unternehmen zumindest teilweise von der Pflicht, ihre Bewertungsreserven an die Kunden auszuschütten, entlastet. „Lebensversicherungskunden müssen daher in der Zukunft sicherlich mit sinkenden Überschussbeteiligungen rechnen. Ein Grund für Panik besteht aber nicht“, erläutert Kleinlein. Der Allianz sei es auch im aktuellen Niedrigzinsumfeld gelungen, die Gewinne zu steigern.

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