Im deutschen Privat- und Firmenkundengeschäft will der Versicherer Talanx schrittweise 730 Stellen abbauen. Insgesamt sind derzeit 5.600 Mitarbeiter bei dem Konzern beschäftigt. Nach Informationen der Financial Times soll der Arbeitsplatzabbau jedoch stufenweise und sozial verträglich erfolgen, etwa über Vorruhestandsregelungen. Der Konzern hat sich verpflichtet, bis 2015 keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen.

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Mit dem Stellenabbau reagiert der Versicherer auf mehrere Probleme, die sich u.a. aus der Übernahme des Rivalen Gerling ergaben. Speziell im Privatkunden-Geschäft mit Lebensversicherungen und bei der Schadensversicherung wirken sich hohe Verwaltungskosten negativ auf die Abschlusszahlen aus, hier liegen die Kosten deutlich über denen der Konkurrenz. Für den Juni 2012 hat Talanx jedoch einen Börsengang angekündigt und will deshalb 245 Millionen Euro jährlich einsparen.

Infolge der Umstrukturierungsmaßnahmen werden auch einige Mitarbeiter ihren Wohnort wechseln müssen. Einsparungen erhofft sich Talanx durch die Zusammenlegung von Vertragsverwaltung, Policierung und Beschwerdemanagement an wenigen Standorten. Bisher gibt es derartige Abteilungen in dreizehn Städten, doch die Aufgaben sollen zukünftig in Hannover und Essen gebündelt werden. Die drei Standorte Stuttgart, Saarbrücken und Nürnberg bleiben laut dem Zeitungsbericht ebenfalls vorübergehend erhalten.

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