So glaubt laut DeutschlandTREND nur jeder Vierte (26 Prozent), auch persönlich vom Aufschwung profitieren zu können. Sieben von zehn Bundesbürgern (72 Prozent) gaben hingegen an, nicht von der Wachstumsphase zu profitieren.

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Am ehesten sehen sich die Berufstätigen und höheren Einkommensgruppen als Gewinner des Aufschwungs, während Rentner, Arbeitslose sowie die Bezieher niedriger Einkommen angaben, keinen Nutzen zu erzielen.

Böckler-Stiftung: Warnung vor europaweiter Lohnsenkungsspirale

Experten führen die skeptische Haltung mancher Bevölkerungsgruppen unter anderem darauf zurück, dass die Lohnzuwächse derzeit von den hohen Preissteigerungen wieder aufgefressen werden. Dabei handelt es sich um ein europaweites Phänomen. Nach Angaben der gewerkschaftsnahen Hans Böckler-Stiftung droht in diesem Jahr EU-weit ein Reallohnverlust von 0,8 Prozent. Zugleich prognostizierte die EU-Kommission, dass in 18 von 27 Mitgliedsstaaten die Löhne nach Abzug der Teuerung sinken werden.

Von der Lohnentwicklung "gehen derzeit kaum positive Impulse aus, um die strukturellen ökonomischen Probleme zu überwinden und eine nachhaltige Wachstumsstrategie einzuleiten", schreibt hierzu Tarifexperte Dr. Thorsten Schulten vom Forschungsinstitut der Böckler-Stiftung. Angesichts der Sparmaßnahmen in vielen Ländern warnte er vor einer "europäischen Lohnsenkungsspirale."

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In Deutschland Stagnation der Löhne

Auch wenn es in Deutschland etwas besser aussieht als bei den europäischen Nachbarn, verweist die Böckler-Stiftung darauf, dass auch hier die Löhne stagnieren. Für Deutschland prognostiziert die EU-Kommission für 2011 ein minimales reales Lohnwachstum von 0,1 Prozent. Die im mehrjährigen Vergleich relativ kräftige Entwicklung der nominalen Bruttolöhne von 2,7 Prozent würde demnach von der Inflation weitgehend aufgezehrt. Deutschland hat bei der Lohnentwicklung Nachholbedarf: Im Jahr 2010 waren erstmals seit 2003 die Löhne wieder gewachsen.

Deutsche mit finanzieller Situation mehrheitlich zufrieden

Laut ARD DeutschlandTREND bewerten die Deutschen ihre persönliche Wirtschaftssituation jedoch mehrheitlich als positiv. 69 Prozent aller Befragten gaben an, ihre wirtschaftliche Situation sei „sehr gut bis gut“. 31 Prozent hingegen äußerten, dass ihre Situation „weniger gut bis schlecht“ sei.

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