Insbesondere die Standardformel von Solvency II ist aus deutscher Sicht zu komplex und sollte praktikabler gestaltet werden. Das ist eines der Ergebnisse der QIS 5-Studie zum künftigen europäischen Regelwerk unter deutschen Versicherern. Gezeigt habe sich in der Studie auch, dass die Eigenmittelposition der deutschen Lebensversicherer aufgrund des langfristig angelegten Geschäfts und der Übernahme von Zinsgarantien auf kleine Veränderungen in der Zinsstrukturkurve höchst sensitiv reagiert.

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Die BaFin will sich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass die Erkenntnisse aus der Studie bei den Diskussionen über die Gestaltung von Solvency II berücksichtig werden und der Entwurf des Regelwerks nachgebessert wird.

Die QIS 5-Studie wurde unter der Leitung der European Insurance and Occupational Pensions Authority (EIOPA) in allen Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums auf Anforderung der Europäischen Kommission durchgeführt. Die europäischen Versicherungsunternehmen haben dabei verschiedene Aspekte des künftigen Regelwerks Solvency II in deren gegenwärtiger Fassung getestet. Die BaFin führte von August bis November 2010 die deutsche Teiluntersuchung durch. Daran nahmen 251 deutsche Versicherungsunternehmen und 26 deutsche Unternehmensgruppen teil.

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EIOPA hatte am 14. März einen Bericht zu den Ergebnissen der QIS 5-Studie veröffentlicht, in den die Rückmeldungen aus allen 30 Staaten des Europäischen Wirtschaftsraumes eingeflossen sind. Der Länderbericht der BaFin umfasst im Wesentlichen die Ergebnisse der QIS 5-Studie für den deutschen Versicherungsmarkt und ergänzt damit den EIOPA-Bericht.

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