Die positiven Wirtschaftsdaten der letzten Monate befeuern den Konsumwunsch der Bundesbürger. 58,2 Prozent von ihnen sparen für größere Anschaffungen. Im Sommer 2010 waren es erst 51,9 Prozent. „Die Zuversicht wächst, wenngleich wir von einer euphorischen Stimmung weit entfernt sind“, erklärte dazu Andreas J. Zehnder, Vorstandsvorsitzender des "Verbandes der Privaten Bausparkassen". „Die Arbeitsplatz- und Einkommensperspektiven haben sich aber deutlich verbessert.“

Sparmotiv Nr. 1 bleibt die „Altersvorsorge“ mit 60,2 Prozent – nach 61,5 Prozent bei der Sommerumfrage. Auf Platz 3 liegt nach wie vor „Wohneigentum“. 45,8 Prozent gaben an, dafür zu sparen – vorher waren es 43,5 Prozent.

„Wer nicht für den Konsum spart, will vor allem Sicherheit“, fügte Zehnder hinzu. Die Kapitalmärkte versprechen diese trotz guter Börsennachrichten offensichtlich nicht. Nur noch 27,5 der Befragten nannten „Kapitalanlage“ als Sparmotiv – nach 31,7 Prozent in der letzten Umfrage. Das ist der schlechteste Wert seit Mitte 2000. Zehnder: „Die Finanzkrise hat hier tiefe Spuren hinterlassen. Der Vertrauensverlust ist groß und nachhaltig.“ Dazu passe, dass jeder Fünfte, der künftig weniger sparen will, dies mit dem Satz begründet: „Sparen macht keinen Sinn“. In den Jahren zuvor war das allenfalls jeder Zehnte.

Dass der Optimismus der Bundesbürger nur verhalten ist, spiegelt sich auch beim Sparklima-Index wider. Dieser ergibt sich, wenn man den Prozentanteil derjenigen, die künftig mehr sparen wollen, mit denen verrechnet, die weniger sparen wollen.
In der Herbstumfrage 2010 gaben 6,2 Prozent (zuvor 6,7 Prozent) an, künftig mehr sparen zu wollen, 12,0 Prozent (zuvor 11,7 Prozent) können weniger sparen. Damit ist der Sparklima-Index sogar leicht gesunken – auf minus 5,8 Punkte nach minus 5,0 Punkten im Sommer 2010.

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