Helvetia Baloise kündigt massiven Stellenabbau an
Nach dem rechtlichen Vollzug der Fusion von Helvetia und Baloise kündigt der größte Allbranchenversicherer der Schweiz einen großen Stellenabbau an. Bis zu 2.600 Stellen sollen in der Schweiz und auch in Deutschland gestrichen werden.

Die Versicherer Helvetia und Baloise haben kürzlich ihre Fusion offiziell abgeschlossen und schreiben damit Schweizer Versicherungsgeschichte. Unter der neuen Marke Helvetia Baloise entsteht der größte Allbranchenversicherer des Landes. Der Zusammenschluss soll zu einem kombinierten Geschäftsvolumen von rund 20 Milliarden Franken führen und den Versicherer zur zweitgrößten Versicherungsgruppe der Schweiz machen. Organisatorisch setzt man auf Kontinuität: Die neue Struktur soll sich auf erfahrene Führungskräfte beider Häuser stützen und die gewachsene Expertise mit einem ambitionierten Wachstumskurs verbinden.
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So groß der strategische Anspruch, so massiv könnten die Einschnitte für die Belegschaft werden. Wie eine mit dem Vorgang vertraute Person gegenüber der Nachrichtenagentur "Reuters" bestätigte, sollen bis 2028 zwischen 2.000 und 2.600 Stellen der aktuell 22.000 Stellen abgebaut werden. Ein Sprecher von Helvetia Baloise bestätigte den Stellenabbau gegenüber der Nachrichtenagentur. Demnach werde es auch zu Entlassungen kommen. Die genaue Zahl der Kündigungen sei noch offen.
Rund 1.400 bis 1.800 der wegfallenden Arbeitsplätze soll auf die Schweiz entfallen. Hier seien vor allem die Konzernzentrale sowie auf lokale Geschäfte im Blick. Auch Deutschland bleibe nicht verschont. In Summe sollen 260 bis 330 Stellen dort gestrichen werden.
Grundlegend setze der Konzern beiim geplanten Stellenabbau auf natürliche Fluktuation. Diese liege jährlich bei sieben bis acht Prozent. Überdies würden Frühpensionierungen eine Rolle spielen. Helvetia Baloise bekräftigt das bereits im April angekündigte Sparziel von 350 Millionen Franken. Hinzu kommen bestehende Programme beider Häuser aus dem Vorjahr, die ebenfalls weiterlaufen. Demnach wollte die Baloise rund 100 Millionen Franken und die Helvetia etwa 200 Millionen Franken einsparen.
