Deutsche vertrauen KI in der Geldanlage kaum
Drei Viertel der Deutschen vertrauen bei der Beratung zur Geldanlage einem Menschen mehr als der Künstlichen Intelligenz. Bei einfacheren Themen wie Fragen zu Girokonten, Sparkonten oder Tagesgeld und Ratenkrediten zeigen sich viele Bundesbürger eher aufgeschlossen.

Die Deutschen stehen digitalen Finanzangeboten grundsätzlich positiv gegenüber. 40 Prozent möchten künftig sogar mehr Online-Services ihrer Banken nutzen. Onlinebanking ist längst Alltag, für jeden Zweiten gehört der schnelle Blick aufs Konto zur Routine. Auch beim Bezahlen hat sich die Digitalisierung durchgesetzt. Zwei von drei Verbrauchern zahlen heute kontaktlos oder mobil, häufig mit Karte, Smartphone oder Smartwatch. Doch die Postbank Digitalstudie 2025 zeigt auch, dass bei sensiblen Finanzthemen wie der Geldanlage die Mehrheit skeptisch bleibt.
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Künstliche Intelligenz wird von den meisten Bürgern weiterhin mit Vorsicht betrachtet. Ganze 77 Prozent vertrauen einer KI-gestützten Beratung weniger als einem menschlichen Bankberater. Nur etwa ein Drittel kann sich vorstellen, KI künftig für Finanzangelegenheiten einzusetzen und selbst dann vor allem bei unkomplizierten Themen wie Girokonten, Tagesgeld oder Ratenkrediten. Wenn es um Anlagefragen geht, halten drei von vier Menschen KI noch nicht für ausgereift genug. Für die Branche ist das ein deutliches Signal. „Bei sensiblen Entscheidungen fehlt – noch – das Vertrauen in die neue Technologie“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank. Der persönliche Austausch bleibt damit ein zentraler Faktor in der Finanzberatung.
Auch Sprachassistenten wie Alexa oder Google Assistant haben beim Banking bislang keinen Durchbruch erzielt. Nur zwölf Prozent nutzen sie überhaupt für Überweisungen. Rund ein Drittel lehnt sie aufgrund von Datenschutz- und Sicherheitsbedenken ab, ein weiteres Drittel sieht schlicht keinen Mehrwert. Die Sorge vor Datenweitergabe spielt dabei eine zentrale Rolle. 76 Prozent der Befragten befürchten, dass sprachbasierte Informationen bei Dritten landen könnten.
Bargeldloses Bezahlen hingegen ist in der Breite angekommen. 65 Prozent der Deutschen zahlen an der Ladenkasse kontaktlos oder mobil, die Werte sind seit 2023 stabil. Am beliebtesten ist das kontaktlose Zahlen mit Karte, während Smartphones und Smartwatches vor allem bei Jüngeren gefragt sind. In der Altersgruppe der 18- bis 39-Jährigen nutzen knapp acht von zehn Menschen die modernen Bezahlmethoden.
