Die Talanx Gruppe hat ihre Geschäftszahlen für die ersten neun Monate 2025 vorgelegt und präsentiert ein Rekordergebnis. Das Konzernergebnis steigt um 23 Prozent auf 1.964 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte der Wert noch bei 1.592 Millionen Euro gelegen. Damit übertrifft der Versicherer sein Vorjahresniveau deutlich und nähert sich bereits nach neun Monaten dem Gesamtjahreswert von 2024.

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Auf Basis der starken Entwicklung hebt das Unternehmen erneut seine Prognose für 2025 an. Statt bisher erwarteten 2,3 Milliarden Euro geht der Versicherer nun von mehr als 2,4 Milliarden Euro aus. Gleichzeitig zeigt sich Talanx zuversichtlich, bereits 2026 ein Konzernergebnis von rund 2,7 Milliarden Euro zu erreichen – ein Ziel, das ursprünglich erst für 2027 vorgesehen war.

„Wir haben nach neun Monaten ein Rekordergebnis erzielt und damit schon jetzt das Gesamtjahresergebnis von 2024 nahezu erreicht“, sagt Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. „Deshalb sind wir für den Rest des Jahres und für 2026 optimistisch: Unsere Ergebnisprognose für 2025 heben wir auf mehr als 2,4 Mrd. EUR an, für 2026 streben wir nun ein Konzernergebnis von ungefähr 2,7 Mrd. EUR an – und würden unser Gewinnziel für 2027 damit ein Jahr früher als prognostiziert erreichen und übertreffen.“

Talanx: Operatives Ergebnis steigt zweistellig

Das operative Ergebnis (EBIT) lag nach neun Monaten bei 4.096 Millionen Euro. Das ist ein Plus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr (3.677 Millionen Euro). Die verbesserte Performance ist vor allem auf ein starkes Versicherungsgeschäft und niedrigere Großschadenaufwendungen im dritten Quartal zurückzuführen.

Die Großschäden beliefen sich auf 1,5 Milliarden Euro und lagen damit unter dem budgetierten Wert von 2,2 Milliarden Euro. Der größte Einzelschaden entfiel mit 626 Millionen Euro auf Waldbrände in Kalifornien. Weitere Schäden betrafen unter anderem das Erdbeben in Myanmar (91 Millionen Euro), die Tornados im mittleren Westen der USA (51 Millionen Euro) und den Taifun in Asien (20 Millionen Euro). Durch diese Entwicklung verbesserte sich die Schaden-/Kostenquote merklich und liegt nun bei 89,8 Prozent (91,2 Prozent).

Der Versicherungsumsatz blieb mit 36,0 Milliarden Euro nahezu stabil, währungskursbereinigt entspricht dies jedoch einem Wachstum von drei Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis legte um sechs Prozent auf 3.980 Millionen Euro zu (Vorjahr: 3.745 Millionen Euro) und spiegelt die besseren Underwriting- und Schadenquoten wider. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten stieg um vier Prozent auf 993 Millionen Euro. Die Eigenkapitalrendite lag bei 21,5 Prozent (19,4 Prozent).

Talanx-Zahlen in der Übersicht

  • Konzernergebnis steigt um 23 Prozent auf 1.964 Millionen Euro
  • Operatives Ergebnis (EBIT) wächst um 11 Prozent auf 4.096 Millionen Euro
  • Versicherungsumsatz stabil bei 36,0 Milliarden Euro (→ währungsbereinigt +3 Prozent)
  • Versicherungstechnisches Ergebnis steigt um 6 Prozent auf 3.980 Millionen Euro
  • Schaden-/Kostenquote verbessert sich auf 89,8 Prozent (–1,4 Prozentpunkte)
  • Solvency-II-Quote liegt bei 233 Prozent
  • Erwartetes Konzernergebnis 2025: über 2,4 Milliarden Euro

Die einzelnen Geschäftsbereiche des Konzerns entwickelten sich im Berichtszeitraum sehr unterschiedlich, trugen jedoch insgesamt positiv zum Ergebnis bei. Besonders stark zeigte sich der Bereich Corporate & Specialty, der seinen Umsatz auf 7,6 Milliarden Euro steigern konnte. Das entspricht einem nominalen Wachstum von vier Prozent, währungsbereinigt sogar sechs Prozent. Das operative Ergebnis legte um 15 Prozent auf 551 Millionen Euro zu. Trotz der starken Entwicklung stieg die Schaden-Kosten-Quote leicht auf 91,6 Prozent, nach 90,5 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Auch der Bereich Privat- und Firmenversicherung International steuerte ein deutliches Ergebnisplus bei. Während das Umsatzwachstum nominal zwei Prozent betrug, legte es – bereinigt um Währungseffekte – um acht Prozent zu und erreichte damit 7,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis verzeichnete einen deutlichen Anstieg um 21 Prozent auf nun 762 Millionen Euro. Gleichzeitig verbesserte sich die Schaden-Kosten-Quote in diesem Segment erheblich und sank auf 91,4 Prozent, nach 93,0 Prozent im Vorjahr.

Im deutschen Erstversicherungsgeschäft fiel das Umsatzniveau mit 2,5 Milliarden Euro zwar niedriger aus als im Vorjahreszeitraum (2,7 Milliarden Euro), dennoch entwickelte sich das Ergebnis deutlich positiv. Das operative Ergebnis stieg um 20 Prozent auf 246 Millionen Euro. Maßgeblich hierfür war eine signifikante Verbesserung der Schaden-Kosten-Quote, die von zuvor 99,2 Prozent auf nun 87,4 Prozent sank und damit eine starke versicherungstechnische Stabilisierung widerspiegelt.

Die Rückversicherung, die traditionell einen bedeutenden Beitrag zum Gesamtergebnis der Gruppe leistet, zeigte sich hingegen stabil. Der Umsatz blieb nahezu unverändert bei 19,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis stieg leicht um zwei Prozent auf 2.513 Millionen Euro. Besonders bemerkenswert ist die verbesserte Schaden-Kosten-Quote in der Schadenrückversicherung, die sich von 87,9 Prozent im Vorjahr auf 86,0 Prozent reduzierte. Dies zeigt eine robuste Underwriting-Performance trotz weiterhin hoher Schadenlast in Teilen des Marktes.