Trotz hoher Risiken sind viele Erwerbstätige in Deutschland unzureichend gegen den Verlust ihrer Arbeitskraft abgesichert. Laut einer aktuellen AKS-Umfrage von Swiss Life Deutschland in Kooperation mit YouGov unter 2.055 Befragten besitzt nicht einmal jeder Dritte eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Gerade einmal 29 Prozent der Erwerbstätigen haben sich über eine BU abgesichert. Noch geringer fällt der Anteil bei alternativen Produkten aus. Nur drei Prozent verfügen über eine Grundfähigkeitsversicherung.

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Die Ergebnisse der Umfrage offenbaren zudem ein gravierendes Informationsdefizit. Denn 74 Prozent der Befragten haben noch nie von einer Grundfähigkeitsversicherung gehört. Nur sechs Prozent wissen genau, was sich hinter dem Begriff verbirgt.

Nach einer Erläuterung, worum es sich bei der Grundfähigkeitsversicherung im Unterschied zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung handelt, erachteten 36 Prozent der Befragten sowohl die Berufs- als auch Grundfähigkeitsversicherungen für gleichermaßen sinnvoll. Bei der direkten Entscheidung zwischen beiden Produkten würden sogar 39 Prozent der noch nicht versicherten Befragten eine Grundfähigkeitsversicherung abschließen, während 25 Prozent eine Berufsunfähigkeitsversicherung wählen würden.

Ein grundlegendes Problem ist die persönliche Risikobewertung. Denn viele Erwerbstätige unterschätzen nach wie vor ihr persönliches Risiko. 68 Prozent der Befragten glauben, ihren Beruf bis zum Rentenalter ohne Einschränkungen ausüben zu können. Nur ein Viertel (26 Prozent) hält das für unwahrscheinlich.

„Das Ergebnis zeigt, wie stark das Risiko, berufsunfähig zu werden, immer noch unterschätzt wird und wie wichtig eine adäquate Absicherung ist. Schließlich wird rund jede vierte berufstätige Person mindestens einmal in ihrem Arbeitsleben berufsunfähig. Dabei können Produkte wie eine Berufsunfähigkeits- oder Grundfähigkeitsversicherung helfen, um beim tatsächlichen Eintreten solcher Risiken finanziell selbstbestimmt zu bleiben“, sagt Stefan Holzer, Mitglied des Vorstands von Swiss Life Deutschland und Leiter Market Management Versicherung.

Qualität schlägt Preis

Die Umfrage verdeutlicht zudem, dass für Versicherte nicht der günstigste Tarif, sondern die Zuverlässigkeit im Leistungsfall zählt.

  • 62 Prozent der Befragten wünschen sich eine schnelle Regulierung,
  • 51 Prozent legen Wert auf eine hohe Anerkennungsquote von Leistungsfällen,
  • erst danach folgen günstige Prämien (41 Prozent),
  • ein persönlicher Ansprechpartner (31 Prozent)
  • und ein erfahrenes Versicherungsunternehmen (28 Prozent).

„Die Ergebnisse zeigen die Diskrepanz auf zwischen hoher Produktattraktivität und geringem Bewusstsein der Befragten für den konkreten Nutzen der Grundfähigkeitsabsicherung. Darin liegt eine Chance für unsere Branche, denn Vermittelnde haben mit der Grundfähigkeit eine sehr gute Alternative, um Menschen in die Absicherung zu bringen, für die eine BU schwer zugänglich ist. “, betont Holzer.

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