Versicherung im Winterschlaf: So bleibt der Oldtimer geschützt
Oldtimer boomen und das nicht nur als Hobby, sondern auch als Wertanlage. Der Bestand historischer Fahrzeuge in Deutschland ist erneut deutlich gestiegen. Doch mit dem Ende der Saison beginnt für viele Liebhaber die Zeit des richtigen Einwinterns. Ein wichtiger Part ist hier der Versicherungsschutz für den Stillstand.

Die Faszination für Oldtimer in Deutschland hält ungebrochen an. Immer mehr Menschen entdecken die historischen Fahrzeuge nicht nur als Kulturgut, sondern auch als sichere Wertanlage. Laut aktuellem Bericht des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) waren zu Beginn des Jahres 2025 insgesamt 888.355 Oldtimer mit und ohne H-Kennzeichen registriert. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von 4,9 Prozent.
Anzeige
Mit dem Herbst endet die Saison für viele Oldtimer. Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen – meist zugelassen von April bis Oktober – werden in der kalten Jahreszeit abgemeldet und verbringen die Monate bis zum Frühjahr in der Garage.
Damit das Fahrzeug beim nächsten Start im Frühling sofort einsatzbereit ist, sollten Halter einige Vorsorgemaßnahmen treffen:
- Die Garage sollte eine konstante Temperatur von etwa 15 °C haben.
- Die Luftfeuchtigkeit sollte bei rund 40 Prozent liegen, um Kondenswasser und Rostbildung zu vermeiden.
- Eine gründliche Reinigung innen und außen ist Pflicht.
- Lack- und Unterbodenschäden sollten rechtzeitig vor dem Winter behoben werden.
- So bleibt das Fahrzeug langfristig in einem guten Zustand – und behält seinen Wert.
- Ruheversicherung: Schutz während der Standzeit
Auch wenn der Oldtimer über den Winter nicht fährt, sollte der Versicherungsschutz nicht ruhen. Viele Anbieter bieten eine sogenannte Ruheversicherung an. Diese schützt abgemeldete Fahrzeuge während der Standzeit in der Garage – oft beitragsfrei, sofern das Fahrzeug offiziell bei der Zulassungsstelle abgemeldet ist.
Anzeige
Die Ruheversicherung deckt in der Regel Schäden durch:
- Brand oder Explosion
- Diebstahl oder Einbruch
- Sturm, Hagel, Überschwemmung oder Blitzschlag
Voraussetzung ist allerdings, dass der Wagen nicht auf öffentlichen Straßen oder Plätzen steht, sondern sicher auf Privatgrund oder in einer Garage abgestellt ist. Oldtimerbesitzer sollten ihren Versicherer rechtzeitig kontaktieren, um zu prüfen, ob dieser Schutz automatisch in ihrer Police enthalten ist.
Top 10 Tipps für den Oldtimer-Winterschlaf
- Fahrzeug gründlich reinigen – auch Radkästen und Unterboden.
- Kleine Lackschäden ausbessern, um Rost zu verhindern.
- Batterie abklemmen oder mit Erhaltungsladung versorgen.
- Reifendruck leicht erhöhen, um Standplatten zu vermeiden.
- Tank vollständig füllen, um Kondenswasserbildung zu vermeiden.
- Innenraum trocken lagern – Fenster leicht geöffnet halten.
- Silikonspray oder Gummipflege an Dichtungen auftragen.
- Ölstand und Kühlflüssigkeit prüfen.
- Auto auf ebenem Untergrund abstellen und Gang rausnehmen.
- Versicherungsstatus prüfen – ggf. Ruheversicherung aktivieren.
Die 10 häufigsten Fehler beim Überwintern von Oldtimern
- Fahrzeug in feuchter oder unbeheizter Garage abstellen.
- Reifenluftdruck unverändert lassen.
- Batterie im Fahrzeug angeschlossen lassen.
- Keine Tankfüllung vor der Winterpause.
- Fahrzeug ungewaschen abstellen – Salzreste fördern Rost.
- Feuchtigkeit im Innenraum nicht kontrollieren.
- Abdeckplane direkt auf dem Lack verwenden.
- Keine Pflege der Gummidichtungen.
- Keine Prüfung des Ölstands und Frostschutzes.
- Versicherungsschutz während der Ruhezeit vergessen.
Die steigende Zahl an Oldtimern zeigt: Historische Fahrzeuge sind längst mehr als ein Hobby. Wer seinen Klassiker richtig einlagert und auf ausreichenden Versicherungsschutz achtet, erhält nicht nur den Fahrzeugwert, sondern vermeidet auch teure Überraschungen beim Saisonstart.