PKV-Beiträge für Rentner: Zahlen, Fakten und Entlastungsmöglichkeiten
Wie hoch die Beiträge für Privatversicherte im Alter? Dieser Frage geht eine Auswertung des Verbands der Privaten Krankenversicherung auf den Grund. Im Ergebnis zahlen Ältere sogar weniger jüngere Versicherte. Zudem gibt es mehrere Hebel, mit denen Versicherte ihre Beiträge aktiv senken können.

Die privaten Krankenversicherer stehen seit Jahren wegen steigender Leistungsausgaben unter Druck und geben die höheren Kosten per Beitragsanpassung an ihre Kunden weiter. Viele Versicherte sind deshalb immer wieder von teils massiven Beitraganpassungen betroffen.
Anzeige
Deshalb ist auch die Angst vor unbezahlbaren PKV-Beiträgen im Alter nicht komplett unbegründet. Eine aktuelle Auswertung des PKV-Verbands zeigt aber, dass die durchschnittlichen Monatsbeiträge relativ stabil bleiben und ab 61 Jahren sogar deutlich sinken. Im Jahr 2024 zahlten Erwachsene ohne Beihilfeanspruch durchschnittlich 559 Euro monatlich. In keiner Altersgruppe lagen die Beiträge im Schnitt über 650 Euro. Ab 65 Jahren liegen die Beiträge meist sogar darunter.
Parallel dazu lag der Beitrag für Durchschnittsverdiener in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im Jahr 2024 bei 616 Euro. 2025 waren es bereits 711 Euro. An der Beitragsbemessungsgrenze betrugen die Beiträge sogar 844 Euro (2024) bzw. 965 Euro (2025).
Laut der PKV-Zahlen zahlten lediglich 0,17 Prozent der Privatversicherten mehr als 1.000 Euro im Monat. Insgesamt hätten nur 5,2 Prozent über dem Höchstbeitrag der GKV gelegen.
Entlastungen im Alter sind im PKV-System fest verankert. Ab 60 entfällt der gesetzliche Zehn-Prozent-Zuschlag, der zuvor für zusätzliches Vorsorgekapital gesorgt hat. Mit zunehmendem Alter werden diese Mittel zusammen mit den regulären Alterungsrückstellungen eingesetzt, um die Beiträge zu entlasten. Hinzu kommt, dass ab Renteneintritt der Beitrag für die Krankentagegeldversicherung wegfällt. Rentner erhalten außerdem einen Zuschuss von der Deutschen Rentenversicherung in Höhe von 8,55 Prozent der Bruttorente. Maximal darf das jedoch nur die Hälfte des PKV-Beitrags sein. Dieser Zuschuss muss allerdings aktiv beantragt werden.
Auch Versicherte selbst können einiges tun, um ihre Beiträge zu steuern.
- Beitragsentlastungstarife: Wer früh vorsorgt, kann sich schon heute geringere Beiträge im Alter sichern. Arbeitgeber beteiligen sich oft an den Kosten.
- Tarifwechsel: Versicherte haben einen Rechtsanspruch auf einen Wechsel in andere Tarife des Unternehmens. Ab 60 müssen Versicherer sogar aktiv auf günstigere Optionen hinweisen.
- Selbstbehalt anpassen: Ein höherer Eigenanteil kann die laufenden Beiträge senken – sollte aber sorgfältig geprüft werden.
- Leistungen reduzieren: Extras wie Einbettzimmer oder Chefarztbehandlung lassen sich oft abwählen.
- Sozialtarife: In Notlagen bieten Standard- und Basistarif eine kostengünstige Absicherung.