Die deutsche Versicherungswirtschaft zeigt sich im zweiten Quartal 2025 zuversichtlicher. Trotz anhaltender Unsicherheiten rund um die US-Zollpolitik hat sich das Geschäftsklima spürbar verbessert. Das geht aus dem aktuellen ifo Konjunkturtest Versicherungswirtschaft hervor, den das ifo-Institut im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) durchführt.

Anzeige

„Das Geschäftsklima ist über alle Sparten hinweg um 3 Punkte auf nun 21,2 gestiegen“, berichtet GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Diese erfreuliche Entwicklung liegt vor allem am guten Geschäftsklima der Schaden- und Unfallversicherer.“

Die Geschäftslage der Versicherer hellte sich zwischen April und Juni weiter auf. Mit einem Zuwachs von 2,6 Punkten liegt der Wert nun bei 32,2. Auch die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate sind optimistischer als zuletzt: Mit 10,7 Punkten rücken sie wieder näher an den langfristigen Mittelwert von 13,7 heran.

In der Lebensversicherung bleibt die Lage mit einem Geschäftsklima von 18,7 Punkten stabil. Dennoch zeigt sich die Stimmung etwas gedämpfter als im Vorquartal. Asmussen führt dies auf geopolitische Unsicherheiten zurück: „Die gestiegene Unsicherheit dämpft vor allem die Erwartungen im Neugeschäft gegen laufende Beitragszahlungen“. Im Einmalbeitragsgeschäft dagegen sind die Erwartungen kräftig gestiegen. Hier sehen die Versicherer weiteres Wachstumspotenzial. Das liegt nicht zuletzt an der aktuellen Zinsentwicklung.

Noch besser fällt die Entwicklung in der Schaden- und Unfallversicherung aus. Das Geschäftsklima stieg hier auf 31,1 Punkte. „Die aktuelle Schadenentwicklung wird gegenüber dem Vorjahreszeitraum als besser beurteilt, und die Unternehmen erwarten mehrheitlich, dass sich die Lage auch weiterhin entspannt“, so Asmussen.

Ein wesentlicher Faktor sind die bereits erfolgten Beitragsanpassungen, die auch von der Finanzaufsicht gefordert worden waren. Besonders in der Kfz-Versicherung zeigen sie Wirkung: Nach zwei verlustreichen Jahren zeichnet sich eine Rückkehr in die versicherungstechnische Gewinnzone ab. Gleichzeitig bleibt der Kostendruck hoch. Hier wirken sich insbesondere die steigenden Reparatur- und Ersatzteilpreise aus.