Private Krankenversicherung: Wer im schwierigen Marktumfeld vorne liegt
Die private Krankenversicherung wächst bei den Prämien, doch die Zahl der Vollversicherten stagniert seit Jahren. Gleichzeitig steigen die Leistungsausgaben und setzen die Anbieter unter Druck. Wie sich die Marktführer 2024 in diesem Umfeld geschlagen haben, zeigt Versicherungsbote in einer neuen Bildstrecke.

Hintergrund: Die private Krankenversicherung (PKV) hat es nicht leicht. Zwar steigen die Beitragseinnahmen seit Jahren, doch das allein ist kein Beleg für wachsende Stärke. 2024 summierten sich die verdienten Bruttobeiträge auf 50,41 Milliarden Euro – fast acht Milliarden Euro mehr als 2020. Doch ein erheblicher Teil dieses Zuwachses resultiert aus Beitragsanpassungen, mit denen die Unternehmen auf steigende Gesundheitskosten reagieren. Für die Versicherten bedeutet das höhere Belastungen, für die Branche aber keinen echten Nachfragegewinn. Echte Dynamik kommt vor allem aus dem Zusatzgeschäft, das die PKV in den letzten Jahren kräftig belebt hat.
Anzeige
Im Kerngeschäft der Vollversicherung fällt die Bilanz dagegen ernüchternd aus. 2024 summierten sich die gebuchten Bruttobeiträge auf 32,06 Milliarden Euro. Das sind zwar gut 1,16 Milliarden Euro oder 3,7 Prozent mehr als 2023, doch über vier Jahre hinweg lediglich 3,83 Milliarden Euro mehr als 2020, als die Branche 28,22 Milliarden Euro verbuchte. Noch deutlicher wird die Stagnation beim Blick auf die Zahl der Versicherten. Ende 2024 waren 8,739 Millionen Personen vollversichert. Das sind nur 29.563 mehr als 2023 – ein Zuwachs von weniger als einem halben Prozent. Verglichen mit 2020 beträgt der Zugewinn gerade einmal 15.306 Personen. Die Vollversicherung tritt damit seit Jahren auf der Stelle und bleibt weit hinter den dynamischeren Entwicklungen in der Zusatzversicherung zurück. Besonders deutlich zeigt sich das, wenn man die einzelnen Unternehmen betrachtet: Von den dreißig Gesellschaften, deren Daten im MAP-Report ausgewertet wurden, haben fünfzehn zwischen 2020 und 2024 sogar Bestände verloren.
Hinzu kommt das Kostenproblem. Die durchschnittliche Schadenquote im Markt stieg 2024 auf 83,2 Prozent, nach 81,7 Prozent im Vorjahr. Im Fünf-Jahres-Schnitt (2020 bis 2024) liegt sie bei 79,5 Prozent. Das zeigt: Zwar wächst das Beitragsvolumen, doch die Leistungsausgaben steigen noch schneller – und engen den wirtschaftlichen Spielraum der Versicherer weiter ein. Umso spannender ist es, wie sich die Marktführer im vergangenen Geschäftsjahr behaupten konnten.
Anzeige
Versicherungsbote stellt die Marktführer in seiner Bildstrecke vor
Versicherungsbote zeigt die neun größten Gesellschaften nach verdienten Bruttobeiträgen in einer Bildstrecke – mit ausgewählten Kennzahlen zur Beitragsentwicklung, zum Bestand und zur Schadenquote. Die Daten stammen aus dem aktuellen MAP-Report 940 „Bilanzrating Private Krankenversicherung 2024“, der bei Franke und Bornberg erschienen ist. Die Studie wertet die Jahre 2020 bis 2024 aus und bietet damit einen fundierten Überblick über die wirtschaftliche Stabilität der Branche. Wie immer kann sie kostenpflichtig über die Webseite der Rating-Experten bestellt werden.