ETF-Fondspolicen im Vergleich: Welche Versicherer überzeugen?
ETFs in fondsgebundenen Rentenversicherungen boomen. Doch nicht jedes Angebot hält, was es verspricht. Der neue „Fondspolicenreport ETF/Passiv“ zeigt deutliche Unterschiede bei Investmentqualität und Diversifikation.

Die Nachfrage nach ETFs steigt. Das gilt auch für Produkte aus dem Bereich der privaten Altersvorsorge. Fondsgebundene Rentenversicherungen mit ETF-Schwerpunkt gelten als kostengünstig, transparent und flexibel. Doch wie hochwertig ist das Angebot am Markt tatsächlich? Eine aktuelle Analyse von Smart Asset Management Service (sam) zeigt: Zwischen den Versicherern bestehen deutliche Unterschiede.
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Der erstmals veröffentlichte „Fondspolicenreport ETF/Passiv“ hat dazu zwanzig wichtige Tarife aus dem Maklermarkt unter die Lupe genommen und diese nach Investmentqualität bewertet. Im Fokus stand dabei die Frage, ob die angebotenen ETFs eine breit diversifizierte Portfoliokonstruktion ermöglichen.
„In den vergangenen 18 Monaten hat sich das quantitative ETF-Angebot in Fondspolicen zwar erkennbar erweitert. Dennoch bestehen in der Breite große Lücken in den angebotenen Anlageklassen – insbesondere auf der Anleihenseite, wo weniger als 20 Prozent der auswählbaren Fonds ETFs sind“, sagt Thorsten Dorn, Geschäftsführer von Smart Asset Management. „Gerade für ausgewogen oder defensiv ausgerichtete Anlegerprofile fehlen damit zentrale Bausteine für eine ausgewogene Portfoliostruktur. Wer im Wettbewerb mit kostengünstigen Direktinvestments bestehen will, muss die Auswahl an ETFs deutlich verbessern und im Sinne der Anlageklassen breiter aufstellen.“
Die besten Ergebnisse erzielten Liechtenstein Life, Alte Leipziger, Swiss Life, LV1871, InterRisk und Stuttgarter. Sie erreichten ein „Top-Rating“ mit mindestens 80 Prozent der maximal möglichen Punktzahl. Ebenfalls gut schnitten HDI, Allianz, Condor, Helvetia und Volkswohl Bund ab – sie erhielten ein „Best-Rating“ mit mindestens 70 Prozent der Punkte.
Die Studie zeigt jedoch auch Schwächen. Während Anbieter wie Alte Leipziger, InterRisk oder Liechtenstein Life fast alle relevanten Anlageklassen abdeckten, fehlen bei anderen Gesellschaften wichtige Segmente. Das gilt etwa im Bereich Renten und Anleihen. Das hat direkte Auswirkungen auf die Portfolioqualität. In einigen Tarifen ist es schlicht nicht möglich, eine Strategische Asset Allokation ausschließlich auf ETF-Basis umzusetzen.
Problematisch ist dies auch mit Blick auf Regulierung und Kundenbedürfnisse. „Dies ist gerade vor dem Hintergrund sich verändernder Lebensphasen von Kunden und vor allem wohlverhaltensrechtlicher Anforderungen der BaFin problematisch und sollte unbedingt nachgebessert werden“, kommentiert sam-Geschäftsführer Thorsten Dorn. Denn gerade Vermittler benötigen klare Aussagen, ob sich mit einem Tarif Portfolios für unterschiedliche Kundentypen abbilden lassen.
Basis der Analyse ist die Maximum Drawdown Optimization (MDDO), ein Verfahren aus dem institutionellen Portfoliomanagement. Es berücksichtigt nicht nur Renditeerwartungen, sondern auch das Risiko großer Verluste. Bewertet wurden qualitative und quantitative Faktoren – darunter Kostenquoten (TER), historische Wertentwicklung, Risikokennzahlen sowie tarifliche Rahmenbedingungen.
Ein zentrales Ergebnis der Auswertung ist, dass gemischte Portfolios mit ETFs und aktiven Fonds tendenziell bessere Renditeaussichten als reine ETF-Portfolios haben. Grund ist die eingeschränkte Auswahl an ETFs in bestimmten Anlageklassen sowie die Tatsache, dass Indexprodukte keine Überrendite zulassen. Dennoch zeigt der Report, dass einige Tarife auch mit reiner ETF-Basis solide Rendite-Risiko-Profile ermöglichen.
„Die Fondspolice kann für Kunden häufig die bessere Lösung sein als ein ETF-Sparplan im Direktinvestment – nicht nur aus steuerlichen Gründen, sondern auch wegen der Möglichkeit, Portfolios individuell und risikoadäquat zu gestalten. Voraussetzung ist allerdings, dass die Fondspolice die nötige Auswahl, Flexibilität und Qualität bietet“, betont Dorn.
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Der vollständige „Fondspolicenreport ETF/Passiv“ mit allen Detailanalysen, den profilspezifisch optimierten Portfolios und der vollständigen Anbieterbewertung ist kostenpflichtig unter www.fondspolicenreport.de erhältlich. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse in Form der News steht kostenlos zur Verfügung. Smart Asset Management gibt regelmäßig „Fondspolicenreports“ zu verschiedenen Themen heraus.
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